Knifflige Präzisionsarbeit

Für rund sechs Millionen Euro entsteht zwischen Trierweiler und Grewenich zur Zeit eine neue Kläranlage. Dort werden künftig die Abwässer der Mehr- ortsgemeinde und des Gewerbegebiets gereinigt.

 Aus alt mach' neu: In Trierweiler wird die Kläranlage umgebaut und erweitert. TV-Foto: Albert Follmann

Aus alt mach' neu: In Trierweiler wird die Kläranlage umgebaut und erweitert. TV-Foto: Albert Follmann

Trierweiler. Erst kürzlich wurde in Kordel eine neue Gruppenkläranlage in Betrieb genommen, und schon wächst bei Trierweiler das nächste große Abwasserprojekt der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land heran. Verborgen vor Blicken, in einem Tälchen zwischen Trierweiler und Grewenich, wird fleißig an der neuen Kläranlage gebaut. Sie wird später einmal für 8500 Einwohner-Gleichwerte (EW) ausgelegt sein, von der Größe vergleichbar mit der Kordeler Anlage. Und dennoch ist Trierweiler eine viel kompliziertere Baustelle: Während des Baus muss nämlich die alte Anlage weiterbetrieben werden. "Es ist eine knifflige Angelegenheit, alles muss in Schüben passieren, die genau aufeinander abgestimmt sind", sagt VG-Werkleiter Jürgen Karst. Mitte des kommenden Jahres soll die 5,9 Millionen Euro teure Kläranlage komplett betriebsbereit sein.In der 1983 erbauten alten Anlage konnten 3700 EW gereinigt werden, darunter waren 1000 EW vom Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich. Die Erweiterung war insbesondere auf Grund der Expansion der Gewerbeflächen notwendig geworden. Künftig sollen 4000 EW von dort eingeleitet werden, das ist fast die Hälfte der gesamten Reinigungskapazität vom 8500 EW. Der für das Gewerbegebiet zuständige Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal beteiligt sich anteilmäßig an den Kosten.Neben einer neuen Regenwasserbehandlungs-Anlage (Zulaufmenge 1600 Liter pro Sekunde) wird auch eine komplett neue Rechen- und Sandfanganlage gebaut. Umgebaut und saniert werden zwei Belebungsbecken mit einem Fassungsvermögen von je 1650 Kubikmetern, von den beiden Nachklärbecken (Inhalt jeweils 1000 Kubikmeter) wird eines neu gebaut und eines saniert. Das Betriebsgebäude mit seinen Elektroanlagen wird auf den neuesten technischen Stand gebracht. Für einen Benutzungszeitraum von 20 Jahren ist eine Klärschlamm-Vererdungsanlage ausgelegt. Sie hat eine Grundfläche von 4500 Quadratmetern und ein Fassungsvermögen von 7000 Kubikmetern. Vereinfacht dargestellt, funktioniert diese Anlage so, dass die Wurzeln von Schilfpflanzen dem Klärschlamm Sauerstoff zuführen, gleichzeitig wird Wasser entzogen. Übrig bleibt Humus, der hauptsächlich im Landschaftsbau eingesetzt werden kann.Der nächste Investitionsschwerpunkt der Verbandsgemeinde Trier-Land beim Abwasser liegt in Aach. Dort wird eine Kläranlage gebaut, die auch die Abwässer von Newel und Kersch aufnehmen soll. Auch in der Fidei sollen in den kommenden Jahren ältere Anlagen ersetzt werden.

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