Kochen für den guten Zweck

Die Idee ist gut, die Ausführung nicht minder: Köche, die dem Verein der Köche angehören, kreierten ehrenamtlich ein einfallsreiches Menü im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Mit den Einnahmen soll die Außensportanlage der Schule finanziert werden. Die Schülerinnen und ein Schüler packten als Bedienung kräftig mit an.

 Der Verein der Köche legte sich bei dem Wohltätigkeitsessen zugunsten des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums mächtig ins Zeug. TV-Foto: Gabriela Böhm

Der Verein der Köche legte sich bei dem Wohltätigkeitsessen zugunsten des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums mächtig ins Zeug. TV-Foto: Gabriela Böhm

Schweich. (gsb) Eine Schulmensa mit festlich eingedeckten Tischen, in der mittags noch das "normale" Essen verspeist wurde. Nun, am Abend, herrscht ganz andere Stimmung. Viele festlich gekleidete Gäste mit einem Glas Sekt in der Hand, die sich freudig begrüßen. Es geht um die gute Sache: die Finanzierung der Außensportanlage am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Schon zum zweiten Mal findet das sogenannte Wohltätigkeitsessen in der Schule statt, eine Idee der Sponsoringgruppe der Schule. Während sich die Gäste im Vorraum der Mensa zuprosten, gibt es in der Küche der Schule einige Überraschungen.Nervosität in Anbetracht von 75 Besuchern, die mit einem Sieben-Gänge-Menü zu verköstigen sind? Fehlanzeige - zunächst. Franz Lichter, Vorsitzender des Vereins der Köche, macht genauso wie seine Kollegen kurz vor Beginn der Benefizveranstaltung einen bewundernswert gelassenen Eindruck. Man trinkt ein Glas Wasser, unterhält sich. "Alles eine Frage der guten Vorbereitung", wirft ein Koch ein. In der Tat ist der erste Gang, ein akkurat angerichtetes Amuse Guele mit Krabbenschiffchen, gerade eben angerichtet. Bis Lichter plötzlich - nun etwas hektisch - den "Ablaufplan" an der Wand befestigt. "Ich muss jetzt ein bisschen Gas geben", sagt er."In jedem Gang soll ein Clou sein"

Angespannte Mienen bei dem Bedienungspersonal, das in passendem Habit für den stimmungsvollen Rahmen sorgt. Die Neunt- und Zehntklässler sind eigens für ihren Einsatz geschult worden. Fast fünf Stunden bedienen sie die Gäste, schenken aufmerksam nach und tragen die Teller so auf, dass die Besucher an einem Tisch möglichst gleichzeitig beginnen können. Derweil hat die Köche-Mannschaft, ein Team des Europäischen Berufsbildungswerks, des EK-Service sowie der Vereinigten Hospitien in der Küche alle Hände voll zu tun. In jedem Gang soll ein Clou sein, verrät Andreas Becker, der vier Jahre in der Deutschen Köche-Nationalmannschaft weltweit gearbeitet hat.Seine Kreationen in "molekularer Küche" sind spektakulär: Beispielsweise "Kaviar", der aus dem Saft roter Beete und Gelatine besteht und in einem speziell angefertigten Zwölf-Spritzen-Gerät in Calzium-Chlorid-Bad abgeschüttet wird. Oder Spaghetti, die aus Fischfonds mit Safran und Gelatine hergestellt sind. Großes Lob am Ende für die Leistung der Köche und für alle Beteiligten. "Ich finde es ganz toll, wie sich die Jugendlichen hier in ihrer Freizeit eingebracht haben", sagt Elternsprecherin Carina Eckhoff-Engel.

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