Konstantin der Renner

BERLIN/TRIER. Die Römer als Renner: "Wir wurden vom Interesse regelrecht überrannt", bilanzieren Touristiker aus der Region nach der am Sonntag zu Ende gegangenen Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin.

Am Samstag rührte auch der Mainzer Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) die Werbetrommel für die Konstantin-Ausstellung und das Partnerprojekt "Straße der Römer". Hendrik Hering verteilte schon einmal kräftig Vorschuss-Lorbeeren: "Wer zwischen dem 2. Juni und dem 4. November nicht nach Trier kommt, der verpasst etwas!" Den Stellenwert des Großereignisses, für das der Mainzer Wirtschaftsminister am Samstag per Pressekonferenz auf der ITB in Berlin warb, untermauern die Eckdaten. Die Konstantin-Ausstellung vereinigt für fünf Monate 1600 Exponate aus 20 Nationen in den drei großen Trierer Museen. Leihgeber sind 160 bedeutende Museen, darunter der Pariser Louvre, das British Museum in London und die Vatikanischen Museen. Es werde eine glanzvolle Schau als Spiegel der Zeit Konstantins (275 bis 337 n. Chr.), der in den ersten seiner insgesamt 31 Kaiserjahre von Trier aus regierte, versprach Eckart Köhne, Chef der Ausstellungs-GmbH. Um einen würdigen Beitrag zum luxemburgisch-großregionalen Kulturhauptstadtjahr 2007 leisten zu können, hat sich das Land Rheinland-Pfalz nicht lumpen lassen. 6,6 Millionen Euro investierte es in die bislang zweite große Landesausstellung (nach der "Salier"-Schau 1992 in Speyer). Weitere insgesamt 18 Millionen Euro, so rechnete Heidi Schumacher (Abteilungsleiterin im Kulturmisterium) vor, flossen in die Moderniserung des Landesmuseums und des Stadtmuseums Simeonstift. Dritter Ausstellungs-Standort der Mega-Ausstellung ist das Bischöfliche Museum. Von der in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Bistum Trier ausgerichteten Ausstellung erhofft sich das Land nachhaltige Auswirkungen auf den Fremdenverkehr. Konstantin soll die Initialzündung für das ebenfalls von Mainz geförderte Projekt "Straße der Römer" bewirken. Der "Archäologiepark" mit rund 100 antiken Sehenswürdigkeiten ist ein wichtiges Element der einheitlichen professionellen Vermarktung des römischen Erbes in der Großregion. Ziel: 250 000 Besucher

Die Rechnung mit "Appetithappen" Konstantin scheint aufzugehen. Die Zahl der festen Gruppenbuchungen von Führungen liegt bereits jetzt im vierstelligen Bereich. Ausstellungschef Köhne zeigt sich nach der ITB optimistisch, die erhoffte Zahl von 250 000 Besuchern tatsächlich erreichen zu können. Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Mosellandtouristik GmbH (Bernkastel-Kues), teilt den Optimismus. Die Touristiker aus der Region Trier seien beim ITB-Auftritt vom Interesse an den Römern "regelrecht überrannt worden", berichtete sie. Hering vernahm's mit Freude: "Das zeigt, dass Rheinland-Pfalz auf der ,Straße der Römer' auf dem richtigen Weg ist."

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