Kontrastprogramm zu trockener Politik

Zwei Tage lang konnten sich die Freunde des Ruwerweins im großen Saal des Rathauses in Waldrach verwöhnen lassen. Rund 130 aktuell im Verkauf befindliche Weine von der Ruwer galt es zu verkosten.

Waldrach. "Wenn Sie es durchstehen, haben Sie heute die Gelegenheit, diese große Anzahl von Köstlichkeiten aus den Winzerkellern zu probieren", sagte der Vorsitzende des ausrichtenden Ruwer-Riesling e.V., Bernward Keiper, bei der Begrüßung des Ruwer-Riesling-Weinmarkts in Waldrach. Unter den vielen Gästen weilten zu früher Stunde auch der Hausherr, Bürgermeister Bernhard Busch, sowie die Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald (Kasel) und Heinfried Carduck (Waldrach). Keiper sagte: "Wo sonst trockene und lebhafte Politik betrieben wird, wollen wir entsprechende Feuchtigkeit auf liebliche und fruchtige Art reinbringen."

Das Ambiente im Saal war perfekt gestaltet. Die Tische waren ansehnlich mit Kerzen und Blumengebinden dekoriert. Auf den Flaschen in den durchsichtigen Weinkühlern waren die Etiketten deutlich zu lesen und verrieten, was im Angebot zu finden war. Die sonnenverwöhnten Tropfen in den Flaschen hellten den dunklen Abend auf. Auf Fragen der ungezählten Gäste antworteten die zwölf beteiligten Winzer und ihre Helfer gerne.

Rund die Hälfte der angebotenen Weine waren trockene. Die Ruwer-Winzer bauten ihre Erzeugnisse schließlich nach den Wünschen ihrer Kunden aus.

"Die Weine des Jahrganges 2008 sind toll", schwärmte Bernward Keiper. Schon bei der Vorprobe habe man sich von der hervorragend guten Qualität überzeugen können.

Wer denn nun beim Riesling-Weinmarkt nur Rieslingweine vermutete, wurde überrascht. Denn auch der Spätburgunder Weißherbst, der Frühburgunder Rotwein oder auch der Pinot noir hätten ja erfolgreich im Ruwertal Fuß gefasst. Der Rotwein sei an der Ruwer nicht mehr wegzudenken. Ganz wichtig dabei: Die Erfahrung der Winzer im Ausbau der Rotweine wachse von Jahr zu Jahr, und außerdem spiele die Natur mit.

Beim Genießen in Waldrach kam Freude auf, denn die Weine waren frisch, belebend und nicht so sehr vom Alkohol geprägt. "Das verleitet, noch ein Gläschen mehr zu trinken", sagten die Gäste.

Nach der Jungweinprobe im Frühjahr in Mertesdorf, der Vergleichsweinprobe im Sommer in Kasel und dem Weinmarkt im November in Waldrach präsentiert der Ruwer-Riesling e.V. regelmäßig die Erzeugnisse der Winzer. Bürgermeister Bernhard Busch lädt zu einer weiteren Weinveranstaltung ein. "Quo vadis Ruwer?" lautet am Freitag, 27. November, 19 Uhr, die Frage im Rathaussaal. Nach der Umbenennung des Anbaugebietes "Mosel-Saar-Ruwer" in "Mosel" hat sich Denis Duhme aus Lampaden im Rahmen einer Diplomarbeit damit beschäftigt, wie die Region Ruwer mit dieser Veränderung umgeht. Alle Interessierten sind eingeladen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort