Kreis zahlt bei Kindern immer mit - Für mehrere Hunderttausend Euro wird wieder an Kindertagesstätten gearbeitet

Trier · Wenn im Kreisgebiet irgendwo ein Kindergarten gebaut, saniert oder erweitert wird, ist jedes Mal der Landkreis finanziell mit von der Partie. In mehr als einem Dutzend Kitas wird in diesem Jahr gewerkelt.

Saarburg, Trier-Ruwer, Wiltingen und Konz. Gleich in vier Kindertagesstätten in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg hat es in den vergangenen Monaten Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel gegeben. Als Konsequenz davon müssen einerseits die Kinder in Ausweichquartieren betreut werden. So ist das derzeit beispielsweise im Fall Trier-Ruwer. Dort sind Erzieher und Kinder nach Waldrach gewechselt. Andererseits müssen die Schäden repariert werden. Zahlen müssen dafür im Fall von Kindergärten im Landkreis der Kreis und die Träger der Einrichtungen. Beim Jugendhilfeausschuss Trier-Saarburg ist deutlich geworden, wie teuer das im Einzelfall werden kann.

Wie sich herausgestellt hat, ist eine Außenmauer schuld daran, dass der Boden in einem Gruppenraum der Kindertagesstätte (Kita) Wiltingen ständig feucht war. Nach dem Abriss eines Nebengebäudes war nach Auskunft der Kreisverwaltung die Wand aus dem Jahr 1960 der Witterung ausgesetzt. Rund 10.000 Euro kostet die notwendige Abdichtung. Der Kreis ist mit rund 2800 Euro mit von der Partie, das Bistum Trier zahlt 3500 Euro, die Ortsgemeinde muss 3700 Euro übernehmen.

Die bereits abgeschlossene Feuchtigkeitssanierung der Kita Wellen schlägt mit rund 97.000 Euro zu Buche. Ursprünglich ging der Bauträger von 10.000 Euro aus, doch ein Schimmelpilzgutachten ergab, dass auch Mobiliar sowie Böden, Türen und Estrich erneuert werden müssen. Aktuell ist in der Einrichtung nun noch im hintersten Kellerraum Schimmel unter dem PVC-Boden aufgetaucht. Der Gemeinderat hat am gestrigen Montag beschlossen, zunächst in diesem Raum sowie im Flur den Estrich herauszunehmen, den losen Putz abzuschlagen und das Ganze trocknen zu lassen. So soll herausgefunden werden, woher das Wasser kommt. Kosten: weitere 9000 Euro. Der Kita-Betrieb wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Defekte Kanalrohre waren die Ursache für Feuchtigkeit im Keller der evangelischen Kindertagesstätte Arche Noah in Konz. Der Austausch der Leitungen schlägt mit 10.000 Euro zu Buche. Die Stadt Konz als Bauträger übernimmt davon 7200 Euro, der Kreis 2800 Euro.

Der Standort "Auf dem Graben" der Kita St. Laurentius Saarburg war baulich so schlecht, dass die mehr als 100 Kinder und die Erzieher ins Offizierscasino in Beurig umziehen mussten. Rund 226.000 Euro werden in den Umbau investiert, davon trägt der Kreis 80.000 Euro. Das Landesjugendamt hat für das Ausweichquartier eine Betriebserlaubnis bis März 2017 erteilt.

Nichts zahlen muss der Landkreis übrigens für den ins Kreisgebiet verlegten Kindergarten Trier-Ruwer. Auch im Stadtteil gibt es Probleme mit Schimmel und Feuchtigkeit. Das bis dahin leerstehende Kita-Gebäude in Waldrach dient als Übergangsdomizil.

An Kosten für die Unterbringung im Ausweichquartier in der VG Ruwer muss sich die Stadt Trier genauso beteiligen, wie der Landkreis Trier-Saarburg für den zeitweiligen Umzug des Kindergartens Klüsserath zahlen muss. Im November 2013 war die zweigruppige Kita für mehrere Wochen in den Saal des Bürgerhauses Klüsserath (Alte Ökonomie) umgezogen. Grund dafür waren Geruchsbelästigungen. Diese hatten ihre Ursache in Reinigungsmitteln. Nachdem dies geklärt war, konnten die Kinder zurück. Was blieb, sind Kosten in Höhe von rund 8300 Euro, wovon der Kreis rund 3700 Euro übernimmt. Ortsgemeinde und Bistum zahlen den Rest.

Von den bereits bewilligten Projekten sind die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen in Ayl, Konz-Roscheid, Nittel und Schweich (Lebenshilfe) noch nicht realisiert. Mit dem Anbau in Ayl ist kürzlich begonnen worden, in den nächsten Monaten soll der Umbau der Pfarrhäuser in Roscheid und Nittel starten. Dort werden jeweils zwei Gruppen untergebracht. Die beiden Kommunen hatten die Pfarrheime von der Kirche erworben. Wann der Spatenstich für den Neubau der Lebenshilfe-Kita in Schweich (fünf Gruppen) erfolgt, steht noch in den Sternen. Voraussichtlich wird dies erst 2016 der Fall sein.Hintergrund: Investitionen im Kreis Trier-Saarburg


Investitionen: Rund 33.000 Euro kostet die Sanierung der 40 Jahre alten Sanitärräume in der Kita Beuren. Der Kreisanteil liegt bei rund 9200 Euro, den Rest zahlt der zuständige Zweckverband der Kita Beuren mit sechs Gruppen. So viele Gruppen gibt es auch in Reinsfeld. Der Kreisanteil an den Kosten für die energetische Sanierung des Gebäudes liegt bei knapp 46.000 Euro. Die Neugestaltung der Außenspielfläche an der Kita Gusterath lässt sich der Kreis 83.200 Euro kosten. Die Ortsgemeinde zahlt rund 125.000 Euro. Eine neue Heizung gibt es in der Kita Kasel. 18.700 Euro hat die Anlage gekostet, an der sich der Landkreis mit rund 5200 Euro beteiligt. Gleich an mehreren Stellen wird in die Kita Morscheid investiert. Und zwar in die Küche und ins Außengelände. Der Anteil des Kreises beträgt 23.200 Euro, der der Ortsgemeinde rund 47.300 Euro. Auch in Freudenburg wird in verschiedene Teile der Kita investiert. Der Gemeindeanteil liegt bei rund 70.700 Euro, der des Kreises bei rund 41.300 Euro. Die Erneuerung der Wärmepumpe in der Kita am City-Parkplatz in Saarburg kostet insgesamt rund 8200 Euro, von denen der Kreis rund 2300 Euro übernimmt. Den Rest zahlt die Stadt. Auch in den Brandschutz in der Kita Trassem wird investiert. Insgesamt geht es um rund 67.000 Euro, von denen der Kreis rund 23.000 Euro übernimmt. Für Brandschutz und die Gestaltung des Außengeländes in Bekond werden 48.000 Euro gebraucht. Rund 18.300 übernimmt der Landkreis. In der Kita Pölich gibt es Raumteiler für 2700 Euro. Der Kreisanteil beträgt 1080 Euro. Mehr gekostet als geplant haben die Arbeiten an der Kita in Welschbillig. Insgesamt zahlt der Kreis rund 176.000 Euro. Die Ortsgemeinde zahlt rund 105.000. Hinzu kommt ein Bundeszuschuss in Höhe von 198.000 Euro.
Zu den knapp 300.000 Euro, die die Erweiterung der Kita Oberbillig gekostet hat, ergeben sich durch zusätzliche Arbeiten, die sich laut Kreisverwaltung erst während des Baus gezeigt haben, Mehrkosten von 86.000 Euro. Der Kreis bewilligte einen Zuschuss von 24.000 Euro, so dass am Ende 109.000 Euro Kreisförderung zu Buche stehen. Mehrere Hunderttausend Euro steckt der Kreis auch in Kitas in Beuren und Reinsfeld (VG Hermeskeil), Gusterath, Kasel und Morscheid (VG Ruwer) sowie in Bekond und Pölich (VG Schweich) und in Welschbillig (VG Trier-Land). red

Extra: Zahlen

In den 76 Kitas im Kreis Trier-Saarburg stehen 6944 Plätze zur Verfügung, davon 1826 für Kinder unter drei Jahren. red

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