Kreistag: Mosellandtouristik muss Sparvorschläge machen

Kritik an der Geschäftsführung der Mosellandtouristik im Kreistag: Das Defizit steige permanent, und die Gesellschafter müssten dies mit Verlustübernahmen ausbaden. Dennoch wurde ein neues Finanzierungsmodell per Änderung des Gesellschaftsvertrages abgesegnet.

Trier. (alf) Bei neun Gegenstimmen und einer Enthaltung stimmte der Kreistag einer Änderung des Gesellschaftsvertrages der Mosellandtouristik GmbH mit Sitz in Bernkastel-Kues zu. Neu geregelt wird die Aufteilung des Verlustes auf die Gesellschafter, das sind die Stadt Trier und die Kreise Trier-Saarburg, Cochem-Zell, Bernkastel-Wittlich und Mayen-Koblenz. Die Verbandsgemeinde-Gesellschafter sind davon nicht betroffen.

Die Verlustübernahme des Kreises Trier-Saarburg steigt durch die Neuregelung um rund 6500 Euro auf 101 500 Euro. Hintergrund des komplexen Finanzierungsschlüssels, der sich bisher nach Übernachtungszahlen richtete, künftig aber zur Hälfte an Stammkapitalanteilen und zu jeweils 25 Prozent an Gäste- und Übernachtungszahlen festgemacht werden soll, ist eine Ablehnung des neuen Modells durch die Stadt Trier und den Kreis Mayen-Koblenz. Diese Gebietskörperschaften werden noch nach dem alten Modell veranschlagt. Der Gesamtzuschuss-Betrag der Gesellschafter darf künftig 900 000 Euro nicht überschreiten.

Die SPD-Fraktion stimmte der neuen Verlust-Regelung nicht zu, weil "höhere Verluste nicht einfach auf die verbleibenden drei Kreise abgewälzt werden können". Weitere Kritik: Es gebe kein Kontrollgremium bei der Mosellandtouristik. Die CDU stimmte zwar zu, aber "mit einem Grummeln im Bauch". Laut Beigeordnetem Dieter Schmitt ist mit weiteren Erhöhungen von 16 000 Euro im Wirtschaftsplan die Grenze des Zumutbaren erreicht. "Die müssen merken, dass jetzt Schluss ist. Die Geschäftsführung muss endlich Vorschläge zur Einsparungsbegrenzung machen."

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