Kühne Fahrer in tollen Kisten am Start
Klüsserath · Etwa doppelt so viele Teilnehmer wie gewohnt sind beim 35. Seifenkistenrennen in Klüsserath an den Start gegangen. Vertreten waren Piloten aus fünf Ländern.
Klüsserath Ein kleines Jubiläum hat dem Seifenkistenklub Moselflitzer Klüsserath (SKK) einen Riesenandrang beschert. Statt der sonst 30 bis 40 Teilnehmer meldeten sich zum 35. Seifenkistenrennen gut 70 an.
"Wir sind überrannt worden", kommentiert Vorsitzender Norbert Friedrich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn letztlich mussten sie mit einem Annahmestopp reagieren. Schließlich muss der Verein das Rennen samt Rahmenprogramm ja auch organisieren können mit seinen 43 Mitgliedern, bei denen es sich um Familien handelt.
Und einige von ihnen starten ja auch selbst beim Klüsserather Seifenkistenrennen. Dieses Mal nahmen 23 eigene Fahrer teil. Sie stellten sich Konkurrenten aus Belgien, Italien, Luxemburg und aus Frankreich mit allein zehn Fahrern. Die gefahrenen Zeiten wurden daher zweisprachig angesagt. Bei den Teilnehmern aus Deutschland stellte laut Friedrich Nordrhein-Westfalen (NRW) die meisten Fahrer, gefolgt von Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Das Klüsserather Seifenkistenrennen sei das größte im Südwesten und eines der größten in Deutschland, wo der Verein als viertältester rangiert. Die Rennen seien gerade für Kinder lehrreich. Sie erlebten Teamgeist und Chancengleichheit und lernten, dass man nicht immer gewinnen könne.
Unter den Zuschauern, die die Strecke säumten, gab es Profis wie Laien. Andrea Krewer aus Trier erlebte ihr erstes Seifenkistenrennen als "ganz ulkig". Und auch Gerda Fritzen aus Klüsserath machte es Spaß. Sie schaute zum ersten Mal vorbei - ihrem Besuch zuliebe, der fünfjährigen Enkelin ihrer Schwester: "Die Kleine wollte unbedingt hier hin." Spaß hatten auch zwei Urlauberinnen aus den Niederlanden. José Sproncken kommt seit zehn Jahren nach Klüsserath, Miriam Joosten seit 20 Jahren. Wenn im Ort etwas los sei, seien sie da, lobten sie die gemütliche Atmospäre. Schön am Seifenkistenrennen sei, dass "ganz Junge bis ganz Alte" starten könnten.
Für Seifenkistenfahren sei man nie zu alt, erklärte Jessica Szabowski aus Billerbeck (NRW). Sie selbst startete zwar nicht. Dafür aber die anderen sechs Personen ihrer Gruppe - darunter einer per Euro-Palette.
