Lächeln für den Personalausweis erlaubt!

Die Gerüchteküche um das biometrische Foto brodelt. Erforderlich ist das Foto nach Passbild-Schablone für den Reisepass (E-Pass), nicht für den Personalausweis.

 Es darf gelacht werden: Für das Passfoto für den Personalausweis darf Klaus Reuter sein nettes Lachen zeigen. TV-Foto: Katja Bernardy

Es darf gelacht werden: Für das Passfoto für den Personalausweis darf Klaus Reuter sein nettes Lachen zeigen. TV-Foto: Katja Bernardy

Schweich. Immer wieder tauchen im Pixy-Fotostudio in Schweich verunsicherte Kunden auf. Sie glauben, dass sie ungeschminkt sein und sich jedes Lächeln verkneifen müssen, wenn sie Passfotos machen lassen. "Die Verwirrung entsteht durch das biometrische Foto", erklärt Ramona Adam.

Das sogenannte biometrische Foto erstellen Fotografen nach speziellen Mustertafeln und Pass-Schablonen - dabei werden zwei Altersgruppen, von sechs bis neun Jahren und ab zehn Jahren, unterschieden.

Kein biometrisches Foto für den Personalausweis

Das Gesicht muss frontal aufgenommen werden, und die Augen müssen offen und deutlich sichtbar sein sowie in etwa auf einem vorgegebenen Bereich liegen. Erforderlich ist das biometrische Foto für den elektronischen Reisepass (E-Pass), der im November 2005 eingeführt wurde.

Konfusion Nummer eins, der Ramona Adam jeden Tag begegnet: Auch für den Personalausweis brauche man ein biometrisches Passfoto. "Stimmt nicht. Es ist kein Muss", sagt die Angestellte des Pixy-Fotostudios. Weiterhin seien auch die gewöhnlichen schönen Passfotos, "die man dem Mann auch gerne fürs Portemonnaie gibt", erlaubt.

Konfusion Nummer zwei: "Muss ich auf dem biometrischen Foto grimmig gucken", fragte Kunde Klaus Reuter aus Schweich an diesem Morgen. "Nein, ganz normal", entgegnete die Fotografin.

Konfusion Nummer drei: "Darf ich gar kein Make-up auftragen, wenn ich das biometrische Foto machen lasse", hört die Dame vom Pixy-Fotostudio immer wieder. "Unsinn, Sie dürfen sich wie gewohnt mit einem dezenten Make-up stylen", so die Antwort der Expertin.

Konfusion Nummer vier: Die Brille muss abgelegt werden. Adam: "Nein. Wer ständig eine Brille trägt, lässt sie natürlich auch für das Foto auf."

2009 oder 2010 kommt der elektronische Perso

Christoph Hübner, einer der Pressesprecher des Bundesinnenministeriums sagt: "Der elektronische Personalausweis ist für 2009 oder 2010 geplant, dann bedarf es eines biometrischen Fotos."

Wer bis dahin einen Personalausweis benötigt, kommt also noch mit einem normalen Passfoto aus. Hintergrund E-Pass: Die Idee eines E-Passes beruht nicht auf den Terroranschlägen auf das World Trade Center, sondern wird schon seit 1997 von den Vereinten Nationen verfolgt. Seit 2003 sind UN-Mitgliedstaaten dazu angehalten, biometrische Daten digital auf dem Reisepass zu speichern. Am 13. Dezember 2004 beschloss dies der Rat der Europäischen Union, am 22. Juni 2005 schließlich auch der Bundesrat. Neben dem Lichtbild werden seit November 2007 auch Fingerabdrücke gespeichert. Hinzukommen können weitere Daten wie zum Beispiel das Irismuster. Gespeichert wird auf Radio- Frequency-Identification-Chips, die auch in Büchereien zum Einsatz kommen. Geht man mit einem E-Pass durch ein Lesegerät, erkennt dieses die jeweilige Person. In Faro (Portugal) ist das auf dem Flughafen bereits möglich. Vordergründiges Ziel des E-Passes ist allerdings Sicherheit gegen Fälschung, Verfälschung und Missbrauch. (mek)

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