Lärmschutzwall, Zufahrtstraße, Fußgängerrampe: Platznot bei Erschließung des neuen Schweicher Schulzentrums

Schweich · Die Erschließung des integrativen Schulzentrums an der Schweicher Bahnhofstraße wird eine knifflige Angelegenheit. "Wir kämpfen um jeden Zentimeter", sagte Planer Hubert Bruch im Bauausschuss. Entgegen der ursprünglichen Planung sollen auch Parkplätze entlang der Zufahrtstraße zu den Schulen angelegt werden.

 In Schweich hat der Bau der Lebenshilfe-Projekte Wohnheim und Kita begonnen. Unter anderem wird derzeit eine Lärmschutzwand entlang der Kreisstraße 39 errichtet (links). Diese soll später oberhalb der Lebenshilfe-Bauten in Richtung künftiges Schulzentrum weitergeführt werden. TV-Foto: Albert Follmann

In Schweich hat der Bau der Lebenshilfe-Projekte Wohnheim und Kita begonnen. Unter anderem wird derzeit eine Lärmschutzwand entlang der Kreisstraße 39 errichtet (links). Diese soll später oberhalb der Lebenshilfe-Bauten in Richtung künftiges Schulzentrum weitergeführt werden. TV-Foto: Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Schweich. Im Gemeinbedarfsgebiet - so heißt das Gelände, auf dem in Schweich die Treverer-Förderschule und die Grundschule neu gebaut werden sollen - werde um jeden Zentimeter Platz gekämpft. Das sagte Planer Hubert Bruch vom Büro igr kürzlich im Bauausschuss der Stadt Schweich. Die Stadt baut zwar nicht die Schulen, dafür sind der Kreis (Trevererschule) und die Verbandsgemeinde Schweich (Grundschule) zuständig, sie ist aber bei der Verkehrserschließung des künftigen Schulzentrums gefordert. Wie mehrfach berichtet, soll vom Baugebiet Ermesgraben, Höhe Einmündung der Straße Mäuskarl, eine Rampe gebaut werden. Darüber sollen Rollstuhlfahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger zu den Schulen gelangen.

Die Rampe soll in den bestehenden Erdwall einschneiden. Vom Ermesgraben schlängelt sich der Weg mit sechsprozentiger Steigung hoch zu einer Brücke, die über die Kreisstraße 39 führt. Von dort aus geht es über eine Rampe hinunter zu den Schulen.
Nach Mitteilung von Hubert Bruch wurde die Planung dahingehend geändert, dass entlang der Zufahrtstraße zu den Schulen aus Richtung Bahnhofsstraße Parkplätze angelegt werden. Eine Änderung gibt es auch bei der Anordnung der Lärmschutzwand. Sie soll nicht mehr von der Schule einsehbar sein, sondern von der Straße. Bäume sollen die Wand teilweise verdecken.

Umdisponiert haben die Planer auch beim Baustellenverkehr. Während der Hochbauphase sollen die Baufahrzeuge über eine provisorische Linksabbiegespur von der Kreisstraße zur Baustelle fahren und nicht über den Kreisel in Höhe der Firma Flach. Dieser Kreisel soll vergrößert, der Gehweg vor dem Wohnheim und dem integrativen Kindergarten der Lebenshilfe behindertengerecht ausgebaut werden. Bruch: "Wenn die Baustellenfahrzeuge den Kreisverkehr benutzen würden, könnten wir wieder von vorne mit der Sanierung anfangen, weil alles kaputt wäre."

Wie teuer Rampe und Brücke die Stadt kommen, steht noch nicht fest. Mit den 500 000 Euro, die vor einem Jahr einmal grob geschätzt wurden, werde man nicht hinkommen, sagte der Planer im Bauausschuss. Bruch schlug vor, mit der Ausschreibung bis Herbst oder Winter zu warten. Dann erhalte man möglicherweise günstigere Angebote für Rampe und Brücke als derzeit, wo die Auftragsbücher der Baufirmen voll seien. Weil die Fußgängerbrücke über die Kreisstraße an einer exponierten Stelle im Eingangsbereich der Stadt stehen wird, setzt Bruch auf gestalterischen "Pep". "Wir geben Spannweite und Statik vor, und hoffen dann auf viele Angebote vom Markt." Um einen "Aha-Effekt" zu erzielen, müsse das Bauwerk nicht automatisch kostspielig sein, so Bruch.Spekulationen vorbeugen


Weiteres Thema im Bauausschuss war das geplante Baugebiet am Isseler Sportplatz. Die Stadt Schweich möchte dort bezahlbaren Wohnraum schaffen, insbesondere für junge Familien aus Schweich. Das hat der Stadtrat mehrfach betont. Wie Stadtbürgermeister Lars Rieger im Bauausschuss sagte, sei zu erwarten, dass es wesentlich mehr Interessenten als Grundstücke gebe. Preise und Vergaberichtlinien legte der Ausschuss noch nicht fest, allerdings waren sich die Mitglieder einig, dass man sich bei der Vergabe der Grundstücke "rechtlich absichern" müsse. Es müsse für die Stadt auch mehr herausspringen als die Selbstkosten für den Bebauungsplan und die Erschließung, sagte Hans Dieter Natus (SPD). Wenn der Preis schon subventioniert werde, bemerkte Hans-Georg Becker (CDU), dann müsse man auf der anderen Seite auch möglichen Spekulationen vorbeugen. "Sonst gehen die Grundstücke in fünf Jahren für das Doppelte weg."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort