Latschen für die Lehrerin, Bilder für die Schule
SCHÖNDORF. (kat) Afrikanische Kunstwerke schmücken derzeit die Grundschule in Schöndorf. Witwen aus Rushaki/Ruanda hatten vier selbst gemachte Bilder an die deutsche Partnerschule geschickt – als Dankeschön für die Unterstützung, die sie und ihre Kinder seit Jahren aus Schöndorf erhalten.
Einmal in der Woche treffen sich alle Schüler der Grundschule Schöndorf zum Leseforum. "Die Kinder lesen vor großem Publikum aus ihren Lieblingsbüchern vor", erklärt Schulleiterin Daniela Ambré. Oder die besondere Lesestunde steht unter einem Motto. Wie an diesem Morgen. Aus aktuellem Anlass hieß das Hauptthema "Ruanda". Vor zwanzig Jahren ist die Grundschule Schöndorf eine Partnerschaft mit der in Rushaki gelegenen Primarschule eingegangen. Seitdem fließt der Erlös von schulischen Veranstaltungen größtenteils nach Afrika. Kunstwerke aus Stoffresten
"In Ruanda leben 7,8 Millionen Menschen", liest eine Viertklässlerin vor. Die aufmerksamen Zuhörer erfahren, dass in dem afrikanischen Land viele Witwen leben, die obdachlos sind und keine Rechte haben. Einige dieser Frauen haben in den vergangenen Monaten aus Stoffresten Bilder kreiert und sie jetzt als Dankeschön an die deutsche Partnerschule gesendet. Blumeninseln und Frauen, die Krüge schleppen, sind auf den originellen Werken zu sehen. Gottfried Nyssen, "Kontaktmann" zwischen den beiden Schulen, war kürzlich in Rushaki und hatte noch mehr Präsente mitgebracht: Latschen für die Schulleiterin, eine geflochtene Schatztruhe, einen Ball, Kommunionkarten und eine Skulptur aus Holz. "Ihr habt Fantastisches geleistet", betonte Nyssen, während die Gaben bestaunt wurden. Die Kinder der dankbaren Witwen gehen in Rushaki in die Schule. "Ohne eure Hilfe wäre das nicht möglich", unterstrich Nyssen. Auch Angelika Kirchartz, Vorsitzende des Ruandakreises der Grundschule Schöndorf, und zahlreiche Mitglieder waren zu dem speziellen Leseforum gekommen. Die Bilder werden demnächst als bunter Farbtupfer die Klassen zieren, und die Präsente werden täglich im neuen Regal im Schulfoyer an die Partnerschule, in der 70 Kinder in einer Klasse unterrichtet werden, im fernen Afrika erinnern.