Lebensfreude und Humor aus Schottland

Mit Jigs, Rheels und Balladen aus ihrem neuen Album "Flowers & Iron" hat die schottische Folk-Band "Malinky" in der voll besetzten Schweicher Synagoge für einen mitreißend stimmungsvollen Konzertabend gesorgt. Auf Einladung des Theaterzentrums Stierstall machte sie dort auf einer internationalen Tournee Station.

 Folkmusik vom Feinsten spielte die schottische Band Malinky in der Synagoge Schweich. Im Bild: Mark Dunlop, Steve Byrne, Fiona Hunter, Dave Wood und Mike Vass (von links). TV-Foto: Anke Emmerling

Folkmusik vom Feinsten spielte die schottische Band Malinky in der Synagoge Schweich. Im Bild: Mark Dunlop, Steve Byrne, Fiona Hunter, Dave Wood und Mike Vass (von links). TV-Foto: Anke Emmerling

Schweich. Seit ihrer Gründung 1998 gehört Malinky mit vier Alben und etlichen Auftritten in Europa und den USA zu den erfolgreichsten Folkbands Schottlands. Dass sie jetzt in Schweich konzertierten, beruht unter anderem auf der dort bei einem gemeinsamen Auftritt vor zwölf Jahren geknüpften Freundschaft zwischen dem Gitarristen der Gruppe, Steve Byrne, und den "Rambling Rovers".

Steve Byrne verblüfft das Publikum gleich zu Beginn mit einer Moderation in ausgezeichnetem Deutsch. Ausführlich erklärt er den Ursprung von Malinkys Liedern, die aus den Heimatländern der Bandmitglieder, Schottland, Irland und Nordengland stammen. Es sind traditionelle Balladen und Tänze, aber auch modernere Antikriegs- oder Protestlieder, die die Gruppe teils in gälischer Sprache und mit traditionellen Instrumenten in unterschiedlichen Arrangements vertont. Steve Byrne (Gitarre und zehnsaitige Bouzouki), Mark Dunlop (Flöten und Bodhran), Fiona Hunter (Cello), Dave Wood (Gitarre) und Mike Vass (Geige) nehmen dabei das Publikum mit auf eine Reise durch Stimmungen von Melancholie bis überschäumender Lebensfreude.

Respekt vor traditionellem Erbe schwingt genauso mit wie eine große Portion Humor, wenn sie zum Beispiel die epische Ballade von "Sweet Willie and Fair Annie" oder das zu ausgelassenem Tanz inspirierende Instrumentalstück "The Drunken Duck" anstimmen. Alle Musiker setzen ihre Instrumente virtuos ein, Mark Dunlop begeistert mit einem "Schlagzeugsolo", das seiner Bodhran-Trommel enorm viele Klangfarben entlockt. Alle Fünf sind auch ausgezeichnete Sänger, das Publikum indes hinkt stimmlich etwas hinterher, was hauptsächlich den zungenbrecherischen gälischen Refrains zu verdanken ist. An gutem Willen mangelt es jedoch nicht. Angesteckt von der Spielfreude, dem Witz und Charme der jungen Truppe, machen alle nach Kräften mit.

Und so entwickelt sich ein stimmungsvoller Konzertabend, der mit lebensfroher Musik und persönlich-familiärer Atmosphäre in Erinnerung bleibt.

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