Leiwen stellt sich der Konkurrenz

Nach dem Bezirkssieg im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" hofft die Moselgemeinde Leiwen nun auf eine Einladung nach Mainz. Dort werden am 31. Oktober die Sieger des Landeswettbewerbs, an dem Leiwen nun teilnimmt, ausgezeichnet. Gestern nahm die Jury aus Mainz den Ort unter die Lupe.

 Pause beim Rundgang: Bürger und Vertreter der Gemeinde Leiwen mit Kommissionsmitgliedern an der Freizeitanlage. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Pause beim Rundgang: Bürger und Vertreter der Gemeinde Leiwen mit Kommissionsmitgliedern an der Freizeitanlage. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Leiwen. Die Zeiten, als beim Dorfwettbewerb bunte Blumenbeete und einige frisch gestrichene Fassaden schon Siegeschancen versprachen, sind Vergangenheit. Heute geht die Bewertung einer Gemeinde weit stärker in die Tiefe. Beurteilt werden örtliche Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, das Engagement der Bewohner, soziale und kulturelle Aktivitäten, die Baugestaltung und Bauentwicklung, die Grüngestaltung und die Anpassung des Dorfs an die umgebende Landschaft.

Die Orte werden umfassend beurteilt



Eben diese Aspekte standen im Mittelpunkt einer Einführungsrunde im Leiwener Weinmuseum, zu der Ortsbürgermeister Claus-Peter Feller und Bürgermeister Berthold Biwer von der Verbandsgemeinde die Jury begrüßte. Das sechsköpfige Team wird geleitet von Franz Kattler, Referatsleiter Dorferneuerung im Innenministerium.

Über Leiwen und seine Besonderheiten, über seine Umgebung und Sehenswürdigkeiten sowie sein Dorf- und Vereinsleben referierten Ingrid Rosch, Revierförster Ralf Düpre, Christian Stoffel und Bernd Pade. Die Jury erfuhr von historischen Bauten, uralten Weinkellern, einem Schmuckstück von Barockkirche, Freizeitanlagen, dem Panorama-Bad, zwei Ferienparks, dem Weinlehrpfad, 450 Hektar Gemeindewald und der Aufforstung von Weinbergsbrachen. 23 Vereine mit insgesamt 1500 Mitgliedern gibt es in dem rund 1600 Einwohner zählenden Ort - somit ist fast jeder Leiwener Mitglied in wenigstens einem Verein.

Kooperation wird groß geschrieben



"Kooperation hat bei uns höchsten Stellenwert. Nur so ist etwa das bekannte und beliebte Leiwener Weinfest möglich", erklärte Christian Stoffel. Von ihm hervorgehoben wurden auch die Jugendarbeit in den Vereinen, der eigenständige Kinder-Karnevalsverein, das traditionelle Sommer-Zeltlager der Pfarrjugend, der Bewegungskindergarten und die Grundschule mit rund 100 Kindern.

Auch in Leiwen ist das Durchschnittsalter gestiegen, aber weniger stark als in anderen Gemeinden. Als Zukunftsprojekt gilt das "Alten-Stift" im ehemaligen Haus der Weißen Schwestern. In dem weiträumigen Anwesen sollen in Zusammenarbeit mit den Barmherzigen Brüdern Trier und dem Roten Kreuz Tagespflege-Plätze entstehen.

Nach der Präsentation machten sich die Besucher selbst einen Eindruck vom Ort, seinen Besonderheiten und Attraktionen sowie von seiner Umgebung. Besucht wurden die Freizeitanlage am Ortsrand, die Ferienanlage "Euro-Strand", das Panorama-Bad auf der Höhe und die im 14. Jahrhundert erbaute Kirche mit ihrem kunstvollen Hochaltar. Eine Station beim weiteren Rundgang war das 1484 erbaute Fachwerkhaus an der Tränkgasse. Die Gemeinde plant, dort mit Hilfe einer Privatsammlung ein Uhrenmuseum einzurichten.

Insgesamt 21 Orte stehen zurzeit im Landeswettbewerb 2008. Neben Urkunden und Trophäen winken auch Preisgelder. Die Erstplatzierten qualifizieren sich für das Landesfinale, bei dem die Teilnehmer am Bundesentscheid ermittelt werden.

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