Lichter weisen nun den Weg

Auf dem Flugplatz Trier-Föhren wird Anfang Dezember die neue Befeuerung der Start- und Landebahn mit optischer Schlechtwetter-Anflughilfe offiziell eingeweiht. Dank der Anlage erhielt Föhren kürzlich auch die Nachtfluggenehmigung und entspricht damit internationalen Standards.

Föhren. Die vom Ingenieurbüro Martin Networks in Gillenfeld geplante und von Elektro Reichert in Orenhofen installierte Anlage ist schon seit einigen Wochen in Betrieb. Seitdem kann Föhren auch noch bei einem Wetter angeflogen werden, bei dem "selbst die Spatzen zu Fuß gehen". Insgesamt 350 000 Euro wurden von der Flugplatz Trier GmbH investiert, wobei sich das Land mit erheblichen Zuweisungen beteiligte.Das Ende der Mindeststandards

Bisher entsprach Föhren nur den Mindestanforderungen. Hilfen für Nachtflug und Schlechtwetter-Betrieb fehlten. Auch gab es keine Ausleuchtung (Befeuerung) der Landebahn und der Rollwege. Reinhard Müller, Geschäftsführer der Flugplatz Trier GmbH: "Mit diesen Standards konnten die Anforderungen an einen modernen Verkehrslandeplatz mit Schwerpunkten im gewerblichen Luftverkehr sowie im Lehr- und Ausbildungsbereich mittelfristig nicht gewährleistet werden." Insbesondere für gewerbliche Nutzer und Geschäftsreisende seien die im Winter geltenden Beschränkungen von 9.30 Uhr bis Sonnenuntergang nicht praktikabel gewesen. Nach Ansicht von Flugleiter und Pilot Alfred Schneider wurde der Flugplatz Föhren durch die Anlage erheblich aufgewertet. Besonders für orts unkundige Piloten stelle die neue Technik eine erhebliche Entlastung dar. "Da wird einem viel Stress abgenommen", sagt Müller. Bei trübem Regenwetter und schlechten Sichtverhältnissen demonstriert Schneider mit einem einmotorigen Reiseflugzeug "Cirrus SR 20" des Fliegerclubs Region Trier die großen Vorteile der optischen Anflughilfe für beide Anflugrichtungen, die im Fachjargon als "Präzisions-Anflug-Gleitwinkelfeuer" (Papi) bezeichnet wird.Aber nicht erst bei der Landung, sondern auch beim Start erweist sich die ebenfalls neue seitliche Befeuerung der Piste als hilfreich. Im Kontrast zu den hellen Gebäuden von Föhren und dem Industriepark Region Trier habe die Föhrener Landebahn früher bei schlechtem Wetter wie ein dunkles Loch gewirkt, sagt Schneider. Dies sei nun vorbei.Lichtsignale zeigen den optimalen Winkel an

Besonders augenscheinlich sind die Vorteile für die Piloten der ankommenden Maschinen. Auf sie wartet eine aktive Befeuerung, die durch verschiedene Lichtzeichen - die von Weiß auf Rot wechseln können - den optimalen Anflugwinkel signalisiert. Auch bei eingeschränkter Sicht markieren die vier Strahler dieser Anlage schon aus rund fünf Kilometern Entfernung den Anfang der Landebahn. Ständig werden dem Piloten per Lichtzeichen die optimalen Gleitwinkeldaten angezeigt. Erst auf den letzen rund 100 Metern, kurz vor dem Aufsetzen, muss er sich nochmals allein auf sein Gefühl verlassen.

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