Schweich. Der Auftritt der Sweet Remains in Schweich ist einmal mehr eine dieser kleinen feinen Perlen, für die es sich lohnt, Augen und Ohren offen zu halten oder zumindest Veranstaltungskalender etwas genauer zu studieren. Das in den USA schon durchs Radio bekannte, hier eher noch als Geheimtipp gehandelte, Trio schafft Wohlfühl-Atmosphäre, die jeglichen Alltagsstress vergessen lässt.
Brian Chartrand, Jeff Vallone und Peter Day zaubern mit Akustikgitarre, Ukulele-Bass, Cajon und wunderbar harmonierenden Sing-Stimmen Melodien von klarer Schönheit. Es sind ruhige Balladen, irgendwo zwischen Country, Folk und Rock. In nachdenklichen, poetischen und optimistischen Texten erzählen sie von Gefühlen, Beziehungen Eindrücken oder Freuden des Lebens. Darunter sind der bereits weltweit gespielte Hit "Dance With Me", das vor Kurzem von einer Radiostation zum Song der Woche gekürte "Better Ways To Spend The Day", aber auch neues Material, das demnächst auf eine dritte Studio-CD gepresst wird. Musikalisch herausragendes Merkmal ist der teils nur a-cappella vorgetragene mehrstimmige Satzgesang, der zuweilen an Crosby, Stills und Nash erinnert. Letztere seien genau wie John Mayer oder Amos Lee Vorbilder der Band, erfährt das Publikum in Erzählungen des gut Deutsch sprechenden Frontmanns Brian.
Er erklärt auch, dass The Sweet Remains eigentlich sechs, über die ganzen USA verstreut wohnende Mitglieder hat, von denen drei als junge Familienväter nicht mit auf diese vierte Europatournee gehen konnten. Sie kommunizieren via Internet, alle schreiben Songs für die Band. Jeder ist auch als Solo-Songwriter und in anderen Projekten aktiv.
Daraus leitet sich der Bandname ab: "Sweet Remains bezeichnet das Destillat aus den musikalischen Erfahrungen aller", sagt Peter. Dieses Destillat ist zeitlos modern und zusammen mit der von den Musikern geschaffenen Atmosphäre eines Abends unter Freunden ein echter Genuss.