Lohn für alle Qualen

Der Beifall ist das Brot jedes Künstlers. Das jedenfalls konnten jetzt auch 27 Schüler der Klasse 7a des Schweicher Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) erfahren. In der vollbesetzten Aula zeigten sie vor Eltern und Mitschülern den 60-minütigen Ein-Akter "Fifteen reasons not to be in a play" des amerikanischen Schriftstellers J. Haehnel.

Schweich. Das Besondere an dem Stück "Fifteen reasons not to be in a play": Alle Schüler standen von Anfang bis Ende auf der Bühne und schlüpften in verschiedene Rollen, während sie dem Publikum in den unterschiedlichen Szenen erklären, dass sie auf gar keinen Fall ein Theaterstück aufführen werden - wie ja der Titel bereits ankündigt.Zu viel Strenge und zu viel Liebe

Englischlehrerin Petra Dettki und Fremdsprachen-Assistentin Alyssa Kesler hatten den Einakter seit Wochen mit den Siebtklässlern einstudiert, Kunstlehrer Franz Kasper erstellte ein reduziertes Bühnenbild, das für sich sprach.Die Gründe, nicht Theater spielen zu müssen, greift der amerikanische Autor ironisch-süffisant aus dem wirklichen Leben und unterhält das Publikum damit aufs Köstlichste.Die einen berichten fast schon traumatisiert von ihren Erlebnissen bei einem Grundschultheaterstück mit der allzu strengen Lehrerin Miss Grisworld. Die anderen unken über eine ehrgeizige Mutter, die viel zu streng mit ihrem schauspielenden Sohn ist.Zu viel Zuneigung zu einem Hauptdarsteller mache ein Mädchen liebesblind, Schüchterne hätten auf der Bühne nie eine Chance, und schließlich könne man während des Probens ja wichtige SMS verpassen. Schließlich sei da noch die simple Tatsache, dass man wie Jake im Stück "null Bock" habe, Theater zu spielen.Mit viel Witz und Charme brachte die siebte Klasse das nicht leicht zu verstehende Stück, sprachlich versiert auf die Bühne, sodass man sich als Zuschauer am Ende ernsthaft fragen musste, ob die Schüler nicht doch gerne auf der Bühne standen.Nach der Premiere waren sie begeistert und stolz, dass sie es, trotz Durststrecken im Vorfeld, doch noch geschafft hatten, sich durch dieses nicht ganz einfache englische Stück, die vielen Proben und die amerikanische Umgangssprache "gequält zu haben".

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