Longuicher Spitzenauftritt an der Themse

LONGUICH. Die wichtigste britische Weinfachzeitschrift „Decanter“ hat in ihrer jüngsten Ausgabe die Mosel-Riesling-Spätlesen 2005 unter die Lupe genommen.

 Haben Grund zur Freude (von links): Erich, Rita und Christopher Jung mit dem erfolgreichen Erzeugnis und der Urkunde aus London.

Haben Grund zur Freude (von links): Erich, Rita und Christopher Jung mit dem erfolgreichen Erzeugnis und der Urkunde aus London.

Foto: TV-Foto: Friedhelm Knopp

Dabei begeisterte sich die Fachjury des Londoner Verlags für ein Produkt des Longuicher Weinguts Jung. Das Ergebnis der Blindverkostung in London hatte der TV am 14. Januar unter der Rubrik "Die gute Nachricht" bekannt gegeben: Unter den 175 eingereichten Weinen zeichnete die Jury fünf als "Decanter Award Winner" mit fünf Sternen aus - darunter ein Longuicher Herrenberg 2005. Es begann mit einer E-Mail Auffallend am Urteil der Tester ist außerdem, dass unter den vier Spitzenweinen aus "Randlagen" weitere aus dem Anbaugebiet stammen, und die meisten der "üblichen" Spitzenlagen rund um Bernkastel-Kues im Mittelfeld landeten.

Der Überraschungserfolg der Winzerfamilie Jung aus der Longuicher Raiffeisenstraße geht auf die Initiative von Sohn Christopher zurück. Der 21-jährige Weinbaustudent erzählt: "Es begann mit einer E-Mail der Mosel-Saar-Ruwer-Weinwerbung, in der auf die Decanter-Verkostung in London hingewesen wurde. ,Warum nicht mal einen Wein hinschicken?', dachte ich, zumal die Teilnahme kostenlos war." Das Fax aus London mit den Ergebnissen der Verkostung sei die große Überraschung gewesen, sagt Christophers Vater Erich Jung. Man habe mit einem guten Platz im Mittelfeld gerechnet, aber nicht mit diesem Ergebnis.

Inzwischen liegt auch die März-Ausgabe des "Decanters" mit dem Testergebnis im Hause Jung auf dem Tisch. Außerdem traf aus London eine Urkunde ein. Darin wird bescheinigt, dass die Longuicher Herrenberg Spätlese 2005 des Weinguts Jung als "Decanter Award Winner" eine außerordentliche Qualität und Spritzigkeit aufweise. Im Heft findet sich die Abbildung der Flasche aus Longuich unter der Rubrik "Die besten Ergebnisse". Der Wein wirke derzeit noch zurückhaltend - mit lebhafter fruchtiger Note. Eine hervorragende Entwicklung sei zu erwarten. Seine Liegezeit wird auf fünf bis 20 Jahre beziffert.

Würde sich Christopher Jung erneut in solch einen Wettbewerb wagen? "Warum nicht, wenn ich einen aussichtsreichen Wein präsentieren kann?", sagt der Nachwuchswinzer. Als Fachmann könne man sich selbst einschätzen. Da wisse man schon, ob eine Teilnahme aussichtsreich sei.

Der Weinbaustudent findet es "schön, dass nicht nur die Mittelmosel in der Spitzengruppe vertreten ist, sondern auch die Peripherie wie Longuich oder Wittlich. Dies zeigt, dass man heute auch dort über das richtige Know-how verfügt und in der Lage ist, entsprechende Qualitätsmaßnahmen zu ergreifen."

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