Lügen, Sex, Osburger Platt

OSBURG. (dis) Eine schauspielerische Höchstleistung hat der Osburger Theaterverein im Vereinshaus des Männergesangvereins "Harmonie" geboten. Er führte das Mundarttheater-Stück "Der irre Theodor" mit riesigem Erfolg auf.

Der Theaterverein macht Staunen. Mit großer Bravour zeigten sich die Darsteller von ihrer besten Seite. Insbesondere die frechen Dialoge, im Osburger Dialekt geführt, gaben den Zuschauern reichlich Anlass zum Lachen und zu Szenenapplaus. Die Besetzung der Rollen, so sagte Dieter Konz scherzend bei der Begrüßung, ist "international". Der Verein könne auf Waldracher, Schöndorfer, Keller und Osburger zurückgreifen. Erfreulich auch, dass sich Neubürger integrieren und auf der Bühne mitwirken. So "verpflichtete" der Verein mit Helmut Erschens, er spielte übrigens vorher in Kell, und Katja Möller zwei neue Darsteller. Scheinbar ist in Osburg "Disko out und Theaterspiel in", denn es waren ungewöhnlich viele Jugendliche in der an beiden Tagen mit jeweils mehr als 200 Gästen ausverkauften Halle zu verzeichnen. Und die mussten ihr Kommen zu keiner Sekunde bereuen. Doch es waren nicht nur Osburger gekommen, sondern die Zuschauer kamen auch aus den Nachbarorten, wussten sie doch von der Qualität der Schauspieler. Die spielen ihre Rollen nicht nur, sie leben sie regelrecht aus. Und wenn es denn mal wieder richtig heiß und temperamentvoll auf der Bühne hergeht, können auch Lydia Berens und Isolde Petry sich das (nicht planmäßige) Lachen nicht verkneifen. Mit zum diesjährigen Erfolg trug auch Susanne Geib als Souffleuse bei. Zuviel soll vom Inhalt des Stücks nicht verraten werden, um die Spannung für die Gäste am kommenden Samstag zu erhalten. Nur so viel: Theodor (Hermann Steffes) muss seiner Frau (Lydia Berens) beichten, dass er das ganze Ersparte beim Pferderennen verloren hat. Der Haussegen hängt schief. Sohn Andreas (Helmut Erschens) erzählt seinem Vater, dass er öfters in der Sexy-Bar mit einer heißen Tänzerin (Katja Möller) nackt auf dem Tisch tanzt. Natürlich darf das seine Freundin Flora (Vanessa Gauer) nicht wissen. Doch deren Eltern (Isolde Petry und Dieter Konz) fällt eine Illustrierte in die Hand, auf der scheinbar eindeutig Andreas, erkennbar an einem markanten Muttermal an heikler Stelle, mit der Tänzerin auf der Titelseite zu sehen ist. Theodor will die Situation retten und spielt einen Irren. Das Chaos mit vielen Wirrungen, Streitgesprächen und einer handfesten Schlägerei zwischen den Frauen ist perfekt. Doch am Ende wendet sich alles zum Guten. Auch für die Osburger Theatergruppe, die mit dem Stück einen großen Erfolg landete.

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