Mühsam ernährt sich das Freizeitpark-Eichhörnchen

Das Rioler Freizeitpark-Projekt "Triolago" wurde um einen verwaltungsrechtlichen Schritt vorangebracht: Das von der Kreisverwaltung geforderte Raumordnungsverfahren ist abgeschlossen und Behörden, Verbände sowie sonstige öffentliche Institutionen haben ihre Stellungnahmen zum Bebauungsplan abgegeben. In einer Sondersitzung beschloss der Ortsgemeinderat Riol nun die Offenlage.

Riol. Es waren 28 verschiedene Institutionen, die als sogenannte Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahmen zum Bebauungsplan "Freizeitsee" eingereicht hatten. Bis 2010 will die Becker Freizeit GmbH als Investor und Pächterin des gemeindeeigenen Grunds ein rund 25 Hektar umfassendes Parkgelände mit einem 180 000 Quadrat meter großen See angelegt haben. Der See am Rioler Ortsrand entsteht durch Abbaggern von rund einer Million Tonnen Kies.

Bürgerversammlung vor der Sitzung

Der Ratssitzung ging eine Bürgerversammlung voraus, in der Planer Egbert Sommer und Ortsbürgermeister Arnold Schmitt die Details des Projekts nochmals Punkt für Punkt vorstellten. Die Fragen und Bedenken der Bürger betrafen im Wesentlichen das Wegenetz rund um das künftige Freizeitgelände. Die Befürchtungen einiger Zuhörer, künftig in der Nutzung einiger Wirtschaftswege rund um das Gelände eingeschränkt zu werden, konnten jedoch ausgeräumt werden.

In der anschließenden Ratssitzung wurden die schriftlich festgehaltenen Stellungnahmen und Anregungen der Träger öffentlicher Belange einzeln vorgestellt und erörtert. Keine der beteiligten Stellen hatte grundsätzliche Bedenken gegen das Projekt.

IHK Trier begrüßt das Projekt ausdrücklich

In der raumordnerischen Bewertung durch die Kreisverwaltung Trier-Saarburg heißt es: "Nach der vorliegenden Konzeptbeschreibung werden die schon bestehenden Einrichtungen (Campingplatz, kleine Seefläche, Schiffsanleger, Wanderwege) in das neue Konzept des Freizeitparks sinnvoll eingebunden, so dass ein vielfältiges Freizeit- und Erholungsangebot für unterschiedliche Besucher zur Verfügung steht." Durch die geplante räumliche Verteilung der Einrichtungen und deren Erschließung sei eine ausgewogene und schonende Nutzung der Landschaft gewährleistet."

Ausdrücklich begrüßt wurde das Projekt von der IHK Trier. Der Freizeitpark "Triolago" stelle ein touristisches Investitionsvorhaben von beachtlicher Größe dar. Mit einer geschätzten Investitionssumme von über elf Millionen würden zum einen rund 45 neue Arbeitsplätze geschaffen, zum anderen werde ein gewichtiger Beitrag zur Steigerung des Freizeit- und Sportangebotes in der Region Trier geleistet. Änderungsempfehlungen oder Auflagen gaben nur einige Träger öffentlicher Belange. So empfahl die Regionalstelle Wasserwirtschaft der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, zur Schadensminderung bei extremen Hochwässern die Fußbodenhöhe des Gastronomiegebäudes um 45 Zentimeter anzuheben. Eine Bedingung des Forstamtes Trier ist es, dass für die Sommerrodelbahn keine Kahlschläge von über 0,5 Hektar erforderlich werden. Rund zwei Stunden dauerte es, bis sich der Rat durch alle Punkte "durchgearbeitet" hatte. Schließlich wurde einstimmig die Offenlage des Bebauungsplans beschlossen. Innerhalb der nächsten vier Wochen hat die Öffentlichkeit nun Gelegenheit, weitere Anregungen oder Einwände einzubringen.

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