Mühsamer Weg zum schnellen Internet

Großoffensive in Sachen DSL: Viele Gemeinden ermitteln zurzeit bei ihren Bürgern den Bedarf für leistungsfähige, breitbandgestützte Internetzugänge. Die Umsetzung ist vielerorts eine Geldfrage - trotz einer Förderinitiative des Landes.

Trier-Land. Bemühungen um einen flächendeckenden und schnellen Internetanschluss gibt es schon seit Jahren, doch die Erfolge sind mäßig: Es gibt immer noch zuhauf "weiße Flecken" in der Region ohne ausreichende Breitbandversorgung - auch in der Verbandsgemeinde Trier-Land. Dazu zählen beispielsweise die Sauerschiene, Igel-Liersberg, Butzweiler-Newel, die Fidei und Trierweiler. Allenthalben sind die Kommunen jetzt aber gewillt, das technisch und finanziell Machbare auszuloten.

Zusammenarbeit mit Fraunhofer Institut



So hat der Gemeinderat Zemmer am Mittwochabend beschlossen, einen Fragebogen an alle Haushalte zu verteilen, um den Bedarf zu ermitteln. Die abgefragte Bandbreite reicht vom einfachen "DSL-Light" 100 bis zum schnellen DSL 6000, das auch das Herunterladen und Versenden von großen Datenmengen erlaubt. Das Ergebnis der Befragung soll Grundlage für weitere Verhandlungen mit Breitband-Anbietern sein.

Den Zugang zum Breitbandnetz über einen Glasfaser-Ausbau der Deutschen Telekom haben bereits einige Gemeinden angestrebt, aber dann doch angesichts der hohen Kosten einen Rückzieher gemacht. So müsste etwa die Gemeinde Igel für Deckungslücken von 183 000 Euro für Liersberg und 185 000 Euro für Igel geradestehen; in Trierweiler sind es nach Auskunft von Ortsbürgermeister Matthias Daleiden rund 400 000 Euro, die die Gemeinde beisteuern müsste. Um den bestmöglichen Weg auszuloten, plant die größte Gemeinde der Region Trier eine Zusammenarbeit mit dem "Fraunhofer Institut ESK". Die Münchner Forscher haben bereits in Pilotprojekten mehrere Gemeinden in Deutschland von der Bedarfsanalyse über das technische Konzept bis zur Ausschreibung begleitet.

Im Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich werde die Telekom auf Grund der großen Nachfrage und des überschaubaren Gebiets auf eigene Kosten tätig, berichtet Bauamtsleiter Werner Monzel, der den DSL-Netzausbau im Bereich der Verbandsgemeinde Trier-Land koordiniert. Die Gemeinde Aach, die seit Jahren um einen Breitband-Anschluss kämpft, komme nun sozusagen als "Abfallprodukt" der Gewerbe-Erschließung kostenlos in den Genuss der Breitbandversorgung, so Monzel. In fast allen Gemeinden seien die Voraussetzungen unterschiedlich - und damit auch die Lösungsansätze, die von Kabel über Funk bis Satellit reichen. Das Land Rheinland-Pfalz stellt laut Monzel Fördermittel im Rahmen seiner "Breitband-Initiative" in Aussicht - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ein Versorgungskonzept vorliegt, eine Finanzierungslücke für die Kommunen entsteht und der Mindeststandard von einem Megabyte (MB) nicht überschritten wird.

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