Marx trifft Ausonius

Ausonius trifft Marx: Zwei große Persönlichkeiten der Region trafen in einem virtuellen Szenenspiel von Friedrich Hatzenbühler in Longuich aufeinander.

 Ausonius diskutiert mit Marx, alias Boris Kühl (rechts) duelliert sich verbal mit Frank Jaeger. Die Schauspieler des Max-Tuch-Theaters laden die Zuschauer zu einer Zeitreise ein. TV-Foto: Katja Krämer

Ausonius diskutiert mit Marx, alias Boris Kühl (rechts) duelliert sich verbal mit Frank Jaeger. Die Schauspieler des Max-Tuch-Theaters laden die Zuschauer zu einer Zeitreise ein. TV-Foto: Katja Krämer

Longuich. (kat) "Salve, seid gegrüßt", plärrt Ausonius (Boris Kühl) beim Eintritt in den Raum in der Alten Burg in Longuich. "Wer sind denn Sie, in Ihrem karnevalistischen Gewand?" entgegnet Karl Marx (Frank Jaeger), der bereits am Tisch auf der mit wenigen Requisiten ausgestatteten Bühne Platz genommen hat.Das messerscharfe verbale Duell zweier herausragender historischer Persönlichkeiten, die Trier in besonderer Weise bekannt gemacht haben, war eröffnet. Zuvor hatte Friedrich Hatzenbühler, "Aufnahmeleiter und Mundschenk", das Publikum aus einer bloßen Zuschauerrolle gerissen, in dem er die "Mosella" und "Das Kapital", die bedeutendsten Werke der Hauptfiguren der szenischen Lesung, unter den Zuschauern mit lehrerhaftem Kommentar verteilte. Den Akteuren auf der kleinen Bühne schenkte er edle Tropfen aus Longuicher Weinbergen ein. Das humoristisch-sarkastische Bühnenstück brachte die Köpfe zum Rauchen - wie einst beim Studieren der "Mosella". Die Geschichte des vierten Jahrhunderts und prägnantes Zeitgeschehen des 19. Jahrhunderts begegneten sich im Heute und wurden heftig diskutiert. Es war für das Publikum leicht, sich vorzustellen, wie es gewesen sein könnte, wenn der Philosoph, Journalist und einflussreichste und umstrittene Theoretiker des Kommunismus leidenschaftlich seine Auffassungen vertrat. Auch die Biografie und Persönlichkeit des Prinzenerziehers, "römischen Kommunikationstrainers" und Anwalts Decimus Maximus Ausonius, geboren in Bordeaux, wurde den Zuschauern innerhalb von zwei Stunden durch hervorragende Schauspieler des Max-Tuch-Theaters näher gebracht. Regie führte Birgit Hoffmann, Leiterin des Max-Tuch-Theaters. Musikalisch umrahmte "Two for you" die mit viel Applaus belohnte Zeitreise.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort