Ralingen/Rosport. Die Herrschaften, die kürzlich von der Europäischen Union (EU) an die Sauer geschickt worden waren, seien äußerst zufrieden gewesen, sagt Ralingens Ortsbürgermeister Oswald Disch. Kein Wunder, dass ihn das besonders freut, denn es handelt sich dabei um Mitglieder des EU-Lenkungsausschusses, und der entscheidet über die Vergabe von Fördergeldern aus Brüssel. Auch macht er sich vor Ort ein Bild vom ordnungsgemäßen Einsatz der Mittel.

Hatte die EU bereits für den 3,3 Millionen Euro teuren Bau der Kunstrasenplätze in Ralingen und Godendorf über 1,3 Millionen Euro springen lassen, so greift sie auch bei der geplanten Verbesserung der touristischen Infrastruktur dem deutsch-luxemburgischen Grenzraum unter die Arme. Für die Sanierung der Campingplätze in Ralingen und dem luxemburgischen Nachbarort Rosport ist eine 30-prozentige Förderung bewilligt worden. Lag der Schwerpunkt bei den Sportstätten-Projekten, dem ersten Bauabschnitt des Sport-, Kultur- und Freizeitzentrums (SFZ), in Deutschland, so geht im Freizeitbereich das Gros der Investitionen nach Luxemburg. Für rund 1,5 Millionen Euro soll unter anderem der Rosporter Campingplatz ausgebaut werden. Ferner sind ein Abenteuerspielplatz und ein überdachter Musikpavillon geplant.

Nach Auskunft von Disch trägt sich die Ralinger Nachbargemeinde auch mit dem Gedanken, 2010 ein Freibad nach dem Vorbild von Echternacherbrück zu bauen. Die Sauer-Camper in Ralingen und Rosport sollen das Bad kostenlos nutzen können; der laufende Betrieb wird über die Stellplatzgebühr mitfinanziert. Disch: "Das funktioniert in Echternacherbrück hervorragend, das Bad schreibt schwarze Zahlen." Das ursprünglich für Ralingen geplante "Flussschwimmbad", eine abgetrennte Badezone in der Sauer, werde erst einmal hinten angestellt, sagt der Ortsbürgermeister. Gestorben sei das Projekt damit aber nicht. Definitiv sollen 2009 aber noch auf dem Ralinger Campingplatz 500 000 Euro investiert werden. Geplant ist der Bau eines neuen Sanitärgebäudes, einer Service-Station in Modulbauweise nach holländischem Vorbild. Von einer kompletten Neugestaltung des Campingplatzes in Ralingen nahm der SFZ-Zweckverband aus Kostengründen Abstand, nachdem ein Planer für die Komplettsanierung einen zusätzlichen Bedarf von rund einer Million Euro errechnet hatte. Den größten Anteil von dieser Summe hätte nämlich die Gemeinde Ralingen beisteuern müssen und dadurch ihren Haushalt, der sich zuletzt gut erholt hatte, kräftig in die Miesen gefahren.