Mehr Leben neben dem Friedhof

Um das Schweicher Kulturzentrum "Niederprümer Hof" ist es 24 Jahre nach seiner Eröffnung etwas still geworden. Daher denken die Fraktionen des Stadtrates über ein verändertes Nutzungskonzept für das städtische Anwesen am Friedhof nach.

Schweich. Der Anstoß, wieder mehr Leben in den Niederprümer Hof zu bringen, kam von der CDU-Stadtratsfraktion. Aber auch SPD und FWG sind überzeugt, dass in Sachen Kulturzentrum etwas geschehen sollte.Nach Auffassung von CDU-Fraktionssprecher Johannes Heinz müssten insbesondere die Raumaufteilung und das Konzept der beiden dort untergebrachten Dauerausstellungen überdacht werden. Heinz: "In den langen Jahren der Stefan-Andres- und Johannes-Haw-Ausstellung ist sicher eine gewisse Gleichförmigkeit eingetreten, und es wird insgesamt von einer Art Verödung gesprochen." Er schlägt Gespräche mit den beiden Ausstellungsträgern, der Schweicher Stefan-Andres-Gesellschaft und dem Johannes-Bund in Leutesdorf am Rhein vor. Mit einbezogen werden sollten die weiteren Nutzer, wie die Volkshochschule (VHS), die ihr nahestehende Puppenbühne "Leierkasten" und der Verein "Theaterzentrum Stierstall". Letztere planten ohnehin künftig eine engere Kooperation - etwa mit gemeinsamen Veranstaltungen. Erstrebenswert wäre auch, kleinere Veranstaltungen - etwa von der Volkshochschule - in den Niederprümer Hof zu verlegen. Zudem biete sich das Haus später als Platz für mögliches Schweicher Kulturbüro an.Angedacht ist nun, die bestehenden Ausstellungsräume zu verkleinern und zusammenzulegen, um so zunächst mehr Platz für eine anderweitige Nutzung zu schaffen. Hans-Dieter Natus regt als Sprecher der SPD-Fraktion an, auch römische Fundstücke aus dem Schweicher Raum, die das Rheinische Landesmuseum aus Platzmangel nicht zeigen kann, im Niederprümer Hof zu präsentieren. Außerdem wäre laut Natus zu überlegen, ob die Räumlichkeiten nicht auch für Ausschusssitzungen genutzt werden könnten. Die Erste Beigeordnete Anita Kruppert (CDU) berichtet von einem Gespräch mit der Stefan-Andres-Gesellschaft. Kruppert: "Es herrscht Einigkeit, dass das Gespräch mit allen Nutzern gesucht werden muss." Außerdem sollte die VHS dazu angeregt werden, mehr Veranstaltungen im Niederprümer Hof anzubieten. Stadtbürgermeister Vitus Blang schlägt ein Plenum zum Thema vor. Ob und wann es dazu kommt, ist jedoch offen. Blang: "Es herrscht jedoch Einigkeit, dass für die Zukunft eine intensive und attraktive Nutzung des Anwesens anzustreben ist."Unabhängig von allen Überlegungen soll der äußere Eindruck des Niederprümer Hofs schon bald durch einen neuen Außenanstrich verbessert werden. Für die Maßnahme liegt ein Ratsbeschluss vor - die Arbeiten werden so bald wie möglich beginnen.

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