Meulenwald-Autobahn wieder in der Diskussion

Verkehrsfragen und Bebauungspläne bildeten den Schwerpunkt der jüngsten Sitzung des Schweicher Stadtrats. Ausgiebig diskutiert wurde über das Thema "Meulenwald-Autobahn".

Schweich. Mehr formalen Charakter hatten verschiedene kleinere Änderungen an den Bebauungsplänen "Ermesgraben" und "Schlimmfuhren". Sehr ausgiebig besprochen wurde ein Antrag der SPD-Fraktion zum Thema "Meulenwald-Autobahn/Nordumfahrung Trier". Schon mehrfach sei in der Vergangenheit genauere Aufklärung über das Projekt gefordert worden, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Dieter Natus. Vergebens habe der Rat in der Vergangenheit die Verwaltung aufgefordert, bei Bundes- und Landespolitikern anzufragen. Die Zeit sei nun reif für einen entsprechenden Verkehrsgipfel mit Abgeordneten aus Berlin und Mainz. Auch die FWG-Fraktion hatte sich vor der Sitzung mit dem Thema befasst. "Seit drei Jahren fordern wir Aufklärung. Langsam fühlt man sich an der Nase herumgeführt", erklärte Johannes Lehnert von der FWG und präsentierte ein vorgefasstes Schreiben, das die Verwaltung an die Abgeordneten schicken soll.Der ebenfalls Anwesende Bürgermeister Berthold Biwer von der Verbandsgemeinde Schweich warnte vor zu hohen Erwartungen. Da die Maßnahme nicht im dringlichen Bedarf ausgewiesen sei, dürfe der Landesbetrieb Mobilität nicht einmal mit der Vorplanung für dieses Verbindungsstück zwischen A 1 und A 64 beginnen. Investor-Anfrage wegen Hallenprojekts

Ob mit oder ohne Planung: Auf Wunsch des Rates soll die Verwaltung nun die betreffenden Politiker anschreiben und fragen, was der Stand der Dinge in Sachen "Meulenwald-Autobahn" sei. Ein für Schweich interessantes Projekt verbirgt sich hinter einer Bebauungsplanänderung für das Gewerbegebiet Issel. Es liegt die Anfrage eines holländischen Investors zum Bau einer Indoor-Spielhalle für Kinder vor. Vorgesehen ist ein bis zu zehn Meter hoher und rund 4000 Quadratmeter umfassender Hallenbau mit Betriebswohnung. Insgesamt würden für das Projekt 6000 bis 10 000 Quadratmeter Fläche benötigt. Über einen möglichen Standort in Bahnhofsnähe wurde mit dem Investor bereits verhandelt. Einstimmig beschloss der Rat eine weichenstellende Änderung des Bebauungsplan: Nun sind Sport- und Spielstätten in dem Bereich des Gewerbegebiets zulässig. Nach Ansicht der CDU-Fraktion müsste die Entwicklung im Bereich der neuen Sportanlage weiter vorangebracht werden. Ein überfraktioneller Ausschuss soll nun prüfen, was dort künftig baulich hinzugefügt oder ergänzt werden könnte. Meinung Wie Nessie in Schottland Alle Jahre wieder taucht sie aus dem dunklen Meulenwald auf und erschreckt oder entzückt je nach Sichtweise ihr Publikum: die Nordumfahrung alias Meulenwald-Autobahn. Besonders vor Bundes- und Landtagswahlen nimmt das Monster plötzlich verschwommene Konturen an, um sich nach dem Urnengang wieder zurückzuziehen. So richtig zu erkennen oder gar zu fassen ist das Vie h jedoch nie. Nun ist der Schweicher Stadtrat wieder auf der Pirsch nach dem Getier, doch die Beute wird gering sein. Das Monster vom Meulenwald steht nämlich im Bundesbedarfsplan nicht unter "dringlich". Die Antwort der angeschriebenen Politiker ist also vorhersehbar. f.knopp@volksfreund.de

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