Minister spricht in Leiwen über TTIP, Wein und tote Küken

Leiwen · Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat in Leiwen über Chancen und Risiken der regionalen Landwirtschaft gesprochen. Die Tötung von jährlich etwa 50 Millionen Küken will er bis 2017 stoppen.

 Der Landschwirtschaftsminister in Leiwen. Von links: Ortsbürgermeister Sascha Hermes, der Landtagsabgeordnete Arnold Schmitt, Bundeswirtschaftsminister Christian Schmidt und Landrat Günther Schartz. TV-Foto: Sebastian Klipp

Der Landschwirtschaftsminister in Leiwen. Von links: Ortsbürgermeister Sascha Hermes, der Landtagsabgeordnete Arnold Schmitt, Bundeswirtschaftsminister Christian Schmidt und Landrat Günther Schartz. TV-Foto: Sebastian Klipp

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Leiwen. Viele fürchten einen beispiellosen Abbau von Produktionsstandards, Verbraucherschutz- und Arbeitnehmerrechten. Für die Winzer könnte das transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) aber eine große Chance sein. So sieht es zumindest der Landtagsabgeordnete Arnold Schmitt (CDU). Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Leiwen sprachen er und der Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt über Chancen und Risiken der regionalen Landwirtschaft.Landtagswahl 2016


Grundsätzlich gehe die Moselregion bereits einen guten Weg, sagt Landwirtschaftsminister Schmidt. "Die Winzer haben sich mit dem Riesling sehr gut am Markt etabliert." Der Status quo müsse nun aber gehalten werden. "Wir dürfen den hohen Standard auf keinen Fall zurückfahren." Dass dies durch TTIP drohe, glaubt der Minister nicht. In Amerika gebe es im Lebensmittelsektor durchaus auch hohe Standards. Das zeige sich besonders beim Käse. Dort seien bestimme Sorten gar nicht zugelassen, die es in Deutschland zu kaufen gebe.

Ein weiteres wichtiges Thema sieht Schmidt in der Massentierhaltung. Masse sei nicht automatisch schlecht, sagt er. Es komme schließlich nicht darauf an, wie viele Tiere gehalten werden, sondern wie es den Tieren dabei geht. Ein besonderes Augenmerk legt Schmidt dabei auf sogenannte Eintagsküken. Brütereien schreddern oder vergasen jährlich etwa 50 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen. Der Grund: Sie sind weniger geeignet für die Mast als die weiblichen Exemplare.

Geht es nach Schmidt, soll spätestens 2017 mit dem Töten Schluss sein. Im Sinn hat er dabei ein neues Verfahren, bei dem das Geschlecht bereits vor dem Brüten bestimmt werden kann. Männliche Eier würden dann gar nicht erst ausgebrütet werden. Ein Verbot hält Schmidt für sinnlos. "Brütereien würden dann nur ins Ausland abwandern." sek

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