Mit 60 ist Schluss

Er ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele und seit mehr als zwei Jahrzehnten Chef der 21 Wehren der Verbandsgemeinde (VG) Schweich. Willi Thul hat die Altersgrenze eines Feuerwehrmanns erreicht und geht. Mit dem Trierischen Volksfreund sprach er über sein Ehrenamt, das Einsatzbereitschaft rund um die Uhr fordert.

Schweich. Schon als kleiner Junge trug Willi Thul stolz eine Feuerwehruniform. "Das war 1952 zum 50-jährigen Bestehen der Feuerwehr Schweich", erinnert er sich. 17 Jahre später trat er in die Feuerwehr Schweich ein, und damit war seine Leidenschaft für das wichtige Ehrenamt endgültig entfacht. Tiefe Erschütterung, aber auch spaßige Aktionen

 Willi Thul war 22 Jahre lang Wehrleiter der Verbandsgemeinde Schweich. Jetzt hat er die Altersgrenze eines Feuerwehrmanns erreicht und nimmt Abschied. TV-Foto: Katja Krämer

Willi Thul war 22 Jahre lang Wehrleiter der Verbandsgemeinde Schweich. Jetzt hat er die Altersgrenze eines Feuerwehrmanns erreicht und nimmt Abschied. TV-Foto: Katja Krämer

Seit 1986 ist er Wehrleiter der Verbandsgemeinde Schweich. Von eigenwilliger Freizeitgestaltung konnte seitdem keine Rede mehr sein. Mehr als 150 Mal im Jahr setzte sich der Feuerwehrchef für seine Mitmenschen und Tiere ein. Was trieb ihn an, sich freiwillig in den Dienst für andere zu stellen, 24 Stunden täglich einsatzbereit zu sein und viel Verantwortung zu übernehmen? "Idealismus und die Bereitschaft zu helfen", antwortet der zweifache Familienvater. Aber offenbar spielt auch Vererbung eine Rolle. "Ich bin Feuerwehrmann in der vierten Generation." Auf tief erschütternde Momente, aber auch spaßige Aktionen mit den Kameraden blickt der 60-Jährige zurück. "Nie vergessen werde ich einen Unfall auf der A1 mit sieben Toten." Solche Situationen verarbeite man nur, indem man darüber spreche. Nach schweren Einsätzen sei es von daher immer sein Anliegen gewesen, die Kameraden in Gespräche zu verwickeln. Gerne erinnern wird er sich an den "Wetten-dass-Auftritt" in Berlin, zum schmunzeln bringt ihn immer noch ein Einsatz in Schweich-Issel. "Eine Krähe hatte sich mit einer Angelschnur im Baum verfangen." Wenn er an den Abschied denkt, dann wird er nachdenklich. "Es fängt damit an, dass ich es vermissen werde, jeden Morgen meine Diensthose anzuziehen."Seinem Nachfolger Alexander Loskill und allen Feuerwehrmänner wünscht er, dass die Bevölkerung die Aufgaben der Feuerwehren mitträgt und erkennt, wie notwendig sie für die Sicherheit der Bürger sind. Seine Arbeit als "Mädchen für alles" - wie er selbst sagt - bei der Verbandsgemeindeverwaltung in Schweich, geht weiter - zukünftig allerdings in anderer Montur.

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