Mit Avocado und Straußenfilet: Peter Lex gewinnt Weltmeisterschaft der Jungköche in Südafrika

Klüsserath/Hamburg · Der aus Klüsserath stammende Peter Lex ist in Durban (Südafrika) Weltmeister der Jungköche geworden. Der 24-Jährige, der im Hamburger Restaurant Stüssel arbeitet, bereitete das beste Drei- Gänge-Menü aller 20 Teilnehmer zu. Klüsserath will seinen Weltmeister mit einem Empfang ehren.

 Kochweltmeister Peter Lex aus Klüsserath (zweiter von rechts) mit Bewerbern während des Wettbewerbs in Durban, Südafrika. Foto: Veranstalter

Kochweltmeister Peter Lex aus Klüsserath (zweiter von rechts) mit Bewerbern während des Wettbewerbs in Durban, Südafrika. Foto: Veranstalter

Laut statistischem Landesamt gibt es in der Moselgemeinde Klüsserath 37 Männer, die zwischen 19 und 24 Jahre alt sind. Das wäre kaum weiter erwähnenswert, gäbe es da nicht zwei außergewöhnliche Talente unter ihnen: Der eine, Marcel Schneider (19), hat es bis zum Vizeeuropameister im Seifenkistenrennen gebracht, und der andere, Peter Lex (24), wurde kürzlich Weltmeister der Jungköche.Safari im Rahmenprogramm



Als der frischgebackene Kochchampion vom Wettbewerb aus Durban (Südafrika) zurückkehrte, empfingen ihn die stolzen Eltern Rudolf und Beate Lex in Hamburg. Im Gepäck hatte ihr Sohn Peter nicht nur einen großen Pokal, sondern auch ein Stipendium der berühmten Pariser Kochschule Le Cordon Bleu. 20 Köche aus aller Welt hatten sich qualifiziert, Peter Lex aus Klüsserath überzeugte die Jury am meisten und holte den Titel. Zum dritten Mal hintereinander war damit ein Deutscher siegreich.
Der TV erreicht den Weltmeister telefonisch an seinem Arbeitsplatz, im neu eröffneten Restaurant Stüffel in Bergstedt bei Hamburg. Er müsse sich noch daran gewöhnen, Weltmeister geworden zu sein, sagt Lex, aber geändert habe sich für ihn nichts. "Alles geht normal weiter", meint der sympathische 24-Jährige, der mit Leib und Seele Koch ist. "Seit meinem Praktikum in der Schule war der Berufswunsch für mich klar." Mit 16, nach dem Realschulabschluss, begann Peter Lex seine Ausbildung zum Koch im Urbanshof bei Harald Rüssel in Naurath-Wald. Weitere Sterne-Köche wie Nils Henkel und Dieter Müller gehörten zu seinen Lehrmeistern. Vor dem Stüssel kochte Lex im Hamburger Gourmettempel Seven Seas.
Bevor er zur Weltmeisterschaft nach Südafrika fliegen durfte, musste sich der 24-Jährige zunächst gegen sechs Köche aus Hamburg durchsetzen und den Bundesentscheid in Frankfurt siegreich beenden. Dort traten 16 Köche an, aus jedem deutschen Bundesland einer. Bei der Weltmeisterschaft bekamen alle 20 Teilnehmer eine sogenannte Black Box, berichtet Lex - ein Warenkorb mit mehreren Zutaten: Avocado, Papaya, Kürbis, Lachs, Straußenfilet sowie weiße und dunkle Schokolade. Aus diesen Zutaten und vorgegebenen Kochutensilien musste ein dreigängiges Menü erstellt werden. Optional konnten sich die Teilnehmer aus einem zweiten Warenkorb mit gängigen Lebensmitteln bedienen. Er habe Zucchini und Tomaten gewählt, so Lex.
Eine aus sechs Personen bestehende Jury habe Punkte für Arbeitsweise, Sauberkeit und Küchen-Techniken gegeben. Acht Wertungsrichter ohne Einblick in die Küche hätten die Gerichte in einem separaten Raum probiert.
Im Rahmenprogramm ging es dann lockerer zu. Lex: "Wir waren auf Safari, haben den Gewürzmarkt und den Fischmarkt besucht und häufig gegessen."
Wenn der viel beschäftigte Weltmeister wieder mal Zeit für einen Heimatbesuch an der Mosel hat, kann er sich auf einiges gefasst machen. Klüsserath plane einen Empfang, sagt Ortsbürgermeister Günter Herres, auch die Familie will feiern. Der Weltmeister darf sich diesmal verwöhnen lassen. Kochen müsse der Bub nicht, hat Mama Beate beschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort