Mit Florian auf die Achterbahn

THOMM. (bl) Andere in ihrem Alter können mit Volksmusik wenig anfangen, sie schon. Nane Weber (30) aus Thomm will mit der Gruppe "Die Täubchen vom Titisee" für frischen Wind in der volkstümlichen Musik sorgen – und gerne mal bei Florian Silbereisen auftreten.

Sie heißen Moni, Vreni und Toni. Künstlernamen sind das, selbstverständlich. Ohne sie geht nichts im Musikgeschäft. Hinter Vreni verbirgt sich Nane Weber aus Thomm. Die 27-Jährige hat sich mit zwei Freundinnen zur Gruppe "Die Täubchen vom Titisee" zusammengeschlossen. Kennen gelernt hatten sie sich einst als 14-Jährige bei einem Zeltlager am Titisee. Eine Freundschaft entstand, die während des Studiums in Würzburg gefestigt wurde. Ihr Stil - schwer in ein Wort zu fassen. "Wir machen einen Mix aus Folk, Rock und Powerpop", sagt Weber, die in Trier das Auguste-Viktoria-Gymnasium besuchte. Musikprofis sind die drei, die auch nach ihrem Studium in Würzburg leben, nicht. Sie nehmen keinen Gesangsunterricht und haben wenig Bühnenerfahrung. Aber sie haben den Spaß für die Musik im Blut. Während des Studiums haben sie erste Liedtexte geschrieben. "Doch die waren noch nicht vorführungstauglich", sagt Weber, inzwischen selbstständige Kommunikationsdesignerin. Vor rund sechs Wochen kam die Idee zu ihrem ersten "richtigen" Lied mit dem Titel "Florian, mein Herz fährt Achterbahn" - eine Hommage an den Volksmusiker und Entertainer Florian Silbereisen (siehe Extra). Weber: "Seine Frühlingsfeste der Volksmusik sind gut und witzig gemacht. Wir finden das Spektakel, das Florian aufzieht, toll. Solche Heile-Welt-Kulissen haben etwas Beruhigendes. Und er steht zu dem, was er macht." Das wollen auch die "Täubchen". Sich eben nicht lustig machen über die Volksmusik, keine Parodisten sein, wie manche unken. Privat hört Weber alles von "Abba bis Zappa". Bei ihren Eltern in Thomm, wo sie immer wieder gerne zu Besuch ist, wuchs sie mit Volksmusik und Schlagern aus dem Radio auf. "Eine Zeitlang fand ich es grauenvoll, aber nach der Pubertät dachte ich, die Musik gehört nach Hause. Wir ,Täubchen' meinen es ernst, aber der Text des ,Florian'-Lieds ist natürlich überzogen. Er soll nicht denken, dass wir Stalker sind." Ihn einmal kennen lernen wollen sie aber schon. Nicht einfach so. Als Künstler wollen sie in seinen Volksmusikfesten auftreten, mit denen er auf Tour geht. Bislang ist ihr Song nur im Internet abrufbar. Aufgenommen haben sie ihn in einem kleinen Würzburger Tonstudio, die Musik hat der dortige Produzent komponiert. In Kürze soll entschieden werden, ob eine Single gemacht wird. Ihren ersten Auftritt mit "Florian" hatte das Trio in einem Frisörladen vor 100 Fans. Weber optimistisch: "Sie haben lautstark ihre Zustimmung kund getan." Weitere Informationen:

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