Mit "Risiken und Nebenwirkungen"

Der Gemeinderat Trierweiler hat den ersten Doppik-Haushalt verabschiedet. Er weist einen Überschuss von 760 000 Euro auf, ist aber laut Ortsbürgermeister Matthias Daleiden nicht ohne "Risiken und Nebenwirkungen".

Trierweiler. (alf) Mit einem lachenden und einem weinenden Auge trug Ortsbürgermeister Matthias Daleiden dem Gemeinderat die wichtigsten Eckdaten des ersten doppischen Haushalts 2008 vor. Lachend, weil Trierweiler bei Steuereinnahmen von knapp 4,6 Millionen Euro im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden noch Spielraum für Investitionen hat. Weinend, weil von dieser großen Summe nach Abzug der Umlagen von Land, Kreis und Verbandsgemeinde gerade einmal 722 000 Euro in der Gemeindekasse übrig bleiben. Daleiden machte aus seiner Wut über diese gesetzlichen Vorschriften keinen Hehl: "Das ist modernes Raubrittertum." Infrastruktur verursacht hohe Unterhaltungskosten

Schließlich habe die Gemeinde durch ihre starke Infrastruktur (Gemeindehäuser, Sportplätze) auch viele Unterhaltungs- und Personalkosten zu übernehmen. Die 722 000 Euro Überschuss wirkten zunächst wie ein Sechser im Lotto, so Daleiden, aber der Haushalt berge auch "Risiken und Nebenwirkungen". Künftig sei an größere Investitionen wie den Bau der Mehrzweckhalle (der TV berichtete) nicht mehr zu denken. Für die Mehrzweckhalle stellt die Gemeinde 2008 eine Anschubfinanzierung von 100 000 Euro zur Verfügung, weitere Mittel fließen in die Erweiterung des Friedhofs (20 000 Euro), den Ausbau der Wanderwege (20 000 Euro), die Anlegung eines Boule-Platzes in Trierweiler (4000 Euro) und in die Installation von Solaranlagen auf den Sportplatzgebäuden in Udelfangen und Sirzenich (jeweils 15 000 Euro).Größter Batzen der laufenden Maßnahmen ist das Baugebiet "In der Acht" mit 1,26 Millionen Euro, das Bürgerhaus in Fusenich (345 000 Euro), die Einrichtung einer Kinderkrippe in Sirzenich (452 000 Euro) und die Erweiterung der Kita in Sirzenich (86 000 Euro).Großzügig werden auch wieder die Vereine mit Zuschüssen bedacht. Von der Möglichkeit, für jeden Jugendlichen zehn Euro Förderhilfe zu beantragen, habe bisher nur der Tischtennisverein Gebrauch gemacht. "Es ist noch Geld da, wir warten auf andere Vereine", sagte der Ortsbürgermeister und kündigte an, dass die Antragsfrist bereits am 31. März ausläuft.

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