Mit Schaufeln auf der Suche nach Schlangen

Zemmer-Daufenbach/Kordel · Feuerwehrleute aus drei Wehren der Verbandsgemeinde Trier-Land haben am Mittwoch zwischen Kordel und Daufenbach eine Schlange gesucht. Innerhalb kurzer Zeit waren nahe der Deimlinger Mühle zwei seltene Schlangen gefunden worden.

 Buchstäblich jeden Stein umgedreht haben die Feuerwehrleute zwischen dem Kordeler Schwimmbad und der an der Deimlinger Mühle auf der Suche nach einer weiteren Boa. TV-Foto: Friedemann Vetter

Buchstäblich jeden Stein umgedreht haben die Feuerwehrleute zwischen dem Kordeler Schwimmbad und der an der Deimlinger Mühle auf der Suche nach einer weiteren Boa. TV-Foto: Friedemann Vetter

Zemmer-Daufenbach/Kordel. Entlang der L 43 zwischen dem Kordeler Schwimmbad und dem Zemmerer Ortsteil Daufenbach waren am Mittwochabend fast 50 Wehrleute aus Kordel, Schleidweiler und Rodt unterwegs. Mit Schaufeln suchten sie auf der etwa vier Kilometer langen Strecke nach Schlangen, nachdem innerhalb weniger Wochen zwei Boas in dem Bereich gefunden wurden (der TV berichtete).
"Es geht uns nicht darum, das Tier zu töten", sagt Andreas Bauer, stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehr Trier-Land, für den Fall eines weiteren Schlangenfunds. Vielmehr wolle man das Tier schützen, so Bauer.
Suche bis Einbruch der Dunkelheit


Um 17.30 Uhr traf sich der Einsatztrupp zur Schlangensuche. Bis zum Einbruch der Dunkelheit durchkämmten die Mitglieder aus zwei Richtungen kommend das Gebiet nach einem möglichen weiteren Tier: Die Wehren aus Rodt und Schleidweiler begannen an der Deimlinger Mühle und gingen Richtung Kordel los, die Kordeler Wehr startete am Kylltalbad und ging ihren Kollegen entgegen. Jedoch ohne Erfolg, eine weitere Boa wurde bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht gefunden.
Ein Autofahrer hatte am Mittwoch kurz vor der Deimlinger Mühle eine große Schlange auf der Fahrbahn entdeckt. Die alarmierten Einsatzkräfte fanden ein etwa zwei Meter langes Tier, das später als Boa identifiziert wurde (siehe Hintergrund).
Die Schlange war stark unterkühlt und sehr geschwächt. Die Feuerwehr aus Sirzenich, die für die Tierrettung im Bereich Trier-Land zuständig ist, fing das Tier ein und brachte es in eine Auffangstation nach Wiltingen. Die am Dienstag gefundene Boa ist die zweite Schlange dieser Art, die innerhalb weniger Wochen im Bereich der Deimlinger Mühle eingefangen wurde und in der Wiltinger Tierstation übergangsweise untergebracht ist.
Vermutlich wurden beide Tiere von ihrem Besitzer in der Nähe der Fundorte ausgesetzt.

Extra

Die Boa constrictor, auch Königsschlange, Königsboa oder Abgottboa genannt, kann ausgewachsen zwischen einem und drei Metern lang werden. Die Männchen bleiben im Mittel 30 bis 40 Zentimeter kleiner als die Weibchen. Boas sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich in Höhlen, hohlen Bäumen oder anderen Unterschlüpfen und kommen nur zu gelegentlichen Sonnenbädern hervor. Die Jungtiere halten sich vornehmlich im Geäst von Bäumen auf, während erwachsene Exemplare mit zunehmendem Alter und Gewicht fast ausschließlich am Boden sind. Insgesamt zeigt diese Art der Schlange wenig Bewegungsdrang. Bis auf Insekten und Spinnen frisst sie alle Tiere, die sie größenmäßig bewältigen kann. Warme, also lebende Beute wird bevorzugt. Die Boa erwürgt ihre Opfer mit ihrem muskulösen Körper. Die Beute wird nicht zerquetscht, sondern erstickt, indem die Boa jedes Mal, wenn die Beute ausatmet, enger zuzieht. Je nach Größe des Beutetiers kann dieser Vorgang bis zu 16 Minuten dauern. Quelle: Wikipedia

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