Mit Spachtel statt Pinsel

Ihre Arbeit von drei Jahren zeigt Berenike Michalke in den nächsten Wochen im Landgasthaus Pauliner Hof. 15 ihrer Kunstwerke können seit wenigen Tagen dort bewundert werden.

 Spachtel statt Pinsel: Berenike Michalke hat ihre eigene Art, große Kunstwerke zu schaffen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Spachtel statt Pinsel: Berenike Michalke hat ihre eigene Art, große Kunstwerke zu schaffen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Kasel. (dis) "Jetzt müssen frische, leuchtende Farben her", stellt die in Biberach/Riß geborene Berenike Michalke fest. Die Leute sehnten sich nach dem langen Winter nun endlich nach Sonne und Wärme, die von den Werken wiedergegeben werden. Von einer inneren Sicht geleitet

Die Diplom-Designerin und seit 1995 freischaffende Künstlerin hat mit ihren Gemälden und Zeichnungen bei mehreren Ausstellungen im Raum Trier auf sich aufmerksam gemacht. Eine Besonderheit kann die zweifache Mutter für sich verbuchen: Alle Gemälde sind ohne Pinsel und nur mit Spachteln entstanden.Beim Arbeiten lässt sich die Künstlerin nicht nur von der reinen äußeren Betrachtung der Dinge inspirieren, sondern ihre Einstellung zur Malerei wird wesentlich "von einer inneren Sicht" geleitet. Michalke weiß um die Schwierigkeiten und den Reiz zugleich, alle anfallenden Aspekte in eine Zeichnung einfließen zu lassen. So sind neben den Porträtzeichnungen die unerschöpflichen Kostbarkeiten der Natur für sie häufig ein Thema. Dann entsteht auch schon mal eine Dorfansicht von Kasel oder ein Werk, das nur die Pfarrkirche des Ortes zeigt. Die Natur in ihrem Urkern biete ihr so viel Wunderbares, dass sie sich damit geradezu befassen müsse. "Sie verdeutlicht mir, dass die Schöpfung nicht rein zufällig, sondern bis ins kleinste Detail durchdacht ist." Die Malerei biete ihr ein ideales Mittel, sich mit der Vielfalt der Natur auseinander zu setzen. Dies aber nicht, um sie zu verklären oder zu abstrahieren. Die Malerei bedeutet für sie auch ein Glaubensbekenntnis, wodurch ihre Bewunderung der Schöpfung kreative Impulse findet. So sind ihre abstrakten Bilder überwiegend bestimmt von kontrastreicher Farbgebung als Ausdruck starker Emotionen. Sie wirken als Ergebnisse religiösen Gedankenguts oder basieren auf geistigen Reflexionen über den Kosmos und Sinn allen Lebens. Die Bilder sollen aber auch zum gemeinsamen Gedankenaustausch mit den Betrachtern anregen. Die nächsten Ausstellungen plant sie im Saarburger Museum, der Katholischen Akademie in Trier und in Finnland.

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