Mosel Ballon Fiesta Föhren feiert zehnten Geburtstag: Fuchsjagden und eine fallschirmspringende Weinkönigin

Föhren · Ein buntes Farbspektakel am Himmel, Fahrten im Heißluftballon und eine Weinkönigin, die sich mutig in die Lüfte begibt: Das alles wurde den 20 000 Besuchern der Mosel Ballon Fiesta am Wochenende in Föhren geboten. Auf einen Höhepunkt am Samstagabend mussten die Zuschauer allerdings verzichten.

 Die Heißluftballone machen sich auf der Wiese bei Föhren zum Massenstart bereit (großes Bild). Unter den rund 20 000 Besuchern der Ballon Fiesta waren auch Schirmherrin Christiane Horsch (linkes Bild unten, links) sowie die Prinzessinnen der Römischen Weinstraße, Kristina Freiberger (Zweite von links) und Lisa Schmitt (rechts), die sich über den geglückten Tandemsprung von Weinkönigin Fabienne Reis (Zweite von rechts) freuten. TV-Fotos (3): RENATE SCHERF-Pitzing

Die Heißluftballone machen sich auf der Wiese bei Föhren zum Massenstart bereit (großes Bild). Unter den rund 20 000 Besuchern der Ballon Fiesta waren auch Schirmherrin Christiane Horsch (linkes Bild unten, links) sowie die Prinzessinnen der Römischen Weinstraße, Kristina Freiberger (Zweite von links) und Lisa Schmitt (rechts), die sich über den geglückten Tandemsprung von Weinkönigin Fabienne Reis (Zweite von rechts) freuten. TV-Fotos (3): RENATE SCHERF-Pitzing

Foto: Renate Scherf-Pitzing (pitz) ("TV-Upload Scherf-Pitzing"

Fast gleichzeitig heben sich mehr als 80 Ballone mit Fahrern aus ganz Deutschland und Europa in den Himmel. Die Ballonhüllen leuchten nicht nur in allen möglichen Farben, auch die Formen variieren. Ein Fuchs, eine Katze, ein Clown - solche kreativen Gestaltungen sind keine Seltenheit.

Seit zehn Jahren ziehen das Spektakel über Föhren und das dazugehörige Familienfest die Zuschauermassen an. Diesmal kamen rund 20 000 Besucher zur Mosel Ballon Fiesta. Zwei Tage lang wurde im Industriepark Region Trier (IRT) mit einem vielfältigen Programm der zehnte Geburtstag der Veranstaltung gefeiert. Christiane Horsch, Schirmherrin und Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich, eröffnete am Freitag das Fest: "Die Mosel Ballon Fiesta ist einer der Höhepunkte des Jahres und weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt", lobte Horsch.Sprung aus den Wolken

Weinmajestät Fabienne Reis, Königin der Römischen Weinstraße, und Moselweinprinzessin Kristin Weinand schwebten im Tandem am Fallschirm aus den Wolken herab und landeten unter großem Applaus der Zuschauer auf dem Festplatz. Mit ihren Prinzessinnen Lisa Schmitt und Kristina Freiberger begab sich Reis kurze Zeit später wieder in die Luft, dieses Mal im Korb eines Heißluftballons. Die Gelegenheit, in einem der Ballone mitzufahren, nutzten auch viele Gäste.
Vor dem beliebten Massenstart gab es noch eine Besonderheit: Einer der Ballone wurde vor seiner Jungfernfahrt getauft. Anschließend begann die Fuchsjagd um den Arla-Cup.

Der Fuchs, der Arla-Ballon, steigt dabei als Erster auf. Die anderen Ballone starten fast gleichzeitig, verfolgen ihn und versuchen mit einem Sandsäckchen ihr Ziel, den Fuchs, zu treffen. Nach der Landung werden die Neulinge unter den Ballonfahrern getauft und als Mitglied in den Adelsstand der Ballonfahrerzunft aufgenommen. Eine Tradition, fast so alt wie der Heißluftballon selbst, der 1783 von den Brüdern Montgolfier erfunden wurde. Bis heute werden die Ballone ständig weiterentwickelt. Einer der führenden Hersteller hat sein Unternehmen in der Moselregion: Schroeder fire balloons in Schweich (siehe Hintergrund).

Der zweite Tag begann am frühen Morgen mit einem "Fly-In", bei dem die Ballone eine spektakuläre Zielfahrt zum Flugplatz Föhren unternehmen. Spiel und Spaßaktionen wie Hüpfburgen, Kinderschminken, Parcours-Lauf, Bogenschießen und vieles mehr ließen auch bei den jüngeren Gästen keine Langeweile aufkommen.

Reinhard Müller (IRT) und Werner Wäschenbach (Schroeder fire balloons) bildeten das Organisationsteam. Ihre finanzielle Unterstützung gemeinsam mit anderen Sponsoren macht es möglich, die Ballon Fiesta jedes Jahr bei freiem Eintritt anzubieten. "Durch das attraktive Programm haben wir über den Tag verteilt ein wechselndes Publikum. Für Kinder und Erwachsene ist immer etwas dabei", sagte Müller. Mit einer Verlosungsaktion für Annas Verein aus Trier wurden Spenden für krebskranke Kinder und deren Angehörige gesammelt.

Auf eine weitere spannende Fuchsjagd, den SWT-Cup und den atemberaubenden Nigth-Glow, freuten sich die vielen Besucher diesmal vergebens. Trotz Sonnenscheins war der Wind am Samstagabend zu stark. Die Programmhöhepunkte mussten aus Sicherheitsgründen ausfallen. Entschädigung boten dafür Livemusik. Fallschirmsprünge und Modellflugvorführungen mit wagemutigen Manövern.Extra

Mosel Ballon Fiesta Föhren feiert zehnten Geburtstag: Fuchsjagden und eine fallschirmspringende Weinkönigin
Foto: Renate Scherf-Pitzing (pitz) ("TV-Upload Scherf-Pitzing"
Mosel Ballon Fiesta Föhren feiert zehnten Geburtstag: Fuchsjagden und eine fallschirmspringende Weinkönigin
Foto: (h_tl )

Die Firma Schroeder fire balloons aus Schweich stellt jährlich rund 50 Heißluftballone in verschiedenen Größen und Formen her. Die komplette Produktion vom Design über das Nähen der Hülle bis zur Gasbehälter- und Korbherstellung erfolgt an der Mosel. Die Ballongrößen reichen von 1000 bis 20 000 Kubikmeter. Die Körbe für bis zu 30 Personen werden aus malaiischem Pettigrohr geflochten. Seit 1987 hat das Schweicher Unternehmen die Musterzulassung des Luftfahrbundesamtes und produziert mit 25 Mitarbeitern. Nach jeder Ballonfahrt werden Teilnehmer, die zum ersten Mal fahren, in den Stand der Adeligen erhoben. Eine Haarlocke wird angezündet und mit Sekt gelöscht - in Anlehnung an "das, was uns in die Luft bringt" und "das edle Tröpfchen, das wir so gerne trinken". Der Erstgefahrene erhält einen neuen Namen, den er nie wieder vergessen darf. Warum gibt es diese Taufe? König Ludwig XVI. erließ auf Drängen des Adels ein Gesetz, das Ballonfahren nur den Blaublütigen erlaubte. Mit der Taufe wird der Neuling in den Adelsstand erhoben und erhält neue Rechte und Pflichten. Er darf etwa nie wieder von Ballonfliegen oder vom Ballonflug erzählen, weil es Ballonfahren heißt. Falls doch, muss der dem anwesenden (Ballon-)Adel eine Runde Taufwasser spendieren. pitz

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