Müller geht, Müller kommt, Barten bleibt

Büdlich/Heidenburg/Leiwen · Bei der Raiffeisenbank Mehring-Leiwen geht eine Ära zu Ende: Nach 46 Jahren bei Genossenschaftsbanken, darunter 39 in Mehring und Leiwen, geht Ewald Müller in den Ruhestand. Sein Nachfolger als Vorstandsmitglied wird sein nicht verwandter Namensvetter Michael Müller.

Büdlich/Heidenburg/Leiwen. Ewald Barten wird nächstes Jahr seinen Geburtstag alleine feiern müssen: Denn sein Namensvetter und Vorstandskollege Ewald Müller, der wie er am 18. März 1953 geboren wurde, geht in den Ruhestand. "Wir waren wie Zwillinge", beschreibt Barten das Verhältnis zu seinem Kollegen, der 39 Jahre für die Raiffeisenbank Mehring-Leiwen, arbeitete, die Filialen in Büdlich und Heidenburg hat.
Nach seiner Ausbildung bei der WGZ-Bank Trier wechselte Müller nach Mehring, nach nur drei Jahren wurde er 1979 Vorstand.
"Es haben sich so viele Dinge geändert, vor allem die technischen Möglichkeiten und die Geschwindigkeit, aber eines ist immer gleich geblieben: unsere Nähe zum Kunden", blickt Müller auf seine fast 40 Jahre bei der Genossenschaftsbank zurück, die just an seinem Geburtstag am 18. März 1996 zur Raiffeisenbank Mehring-Leiwen verschmolzen wurde. Neben der Technik, die viele Vorteile bringt, hat Müller aber auch festgestellt, dass "durch die Regulatorik aus Brüssel das Bankgeschäft immer schwerer wurde".
Müller lebt in Trier, ist mittlerweile dreifacher Großvater - und wird sich in der Rente neben Reisen auch um eine ehrenamtliche Tätigkeit bemühen: "In diesem Bereich gibt es viel zu tun, mal sehen, was die Zeit hergibt.
Vielleicht beginne ich auch ein Seniorenstudium an der Uni Trier, aber definitiv weder Volks- noch Betriebswirtschaft", sagt der Vorstand, der vergangenen Freitag offiziell verabschiedet wurde.
Bei der Feier wurde auch der Stabwechsel vollzogen - und fast ändert sich nichts: Denn Müllers Nachfolger als Vorstand für die Bereiche Kredit, Banksteuerung und Personal heißt auch Müller, Vorname Michael.
Von der Pike auf gelernt


Der 36-Jährige kommt aus Föhren und lebt jetzt mit seiner Familie in Trier. Er hat das Bankgeschäft von der Pike auf bei der Raiffeisenbank Mehring-Leiwen gelernt. Nach seiner 1998 begonnenen Ausbildung war er im Bereich Innenrevision und Controlling tätig, ist seit 2009 auch Prokurist - und war fortan auch schon in die Bereiche seiner künftigen Vorstandstätigkeit eingebunden. Frühzeitig wurde bei der Genossenschaftsbank der Führungswechsel vorbereitet. "Angesichts des Führungswechsel hätten wir es uns auch einfach machen und fusionieren können, aber genau das Gegenteil ist unser Ziel: Wir wollen unsere Eigenständigkeit bewahren", sagt Barten.
Großer Trumpf und Alleinstellungsmerkmal der kleinsten Genossenschaftsbank im Kreis Trier-Saarburg ist das Warengeschäft in zwei Raiffeisenmärkten mit einem Jahresumsatz von 8,5 Millionen Euro.
Michael Müller ist sich den zukünftigen Herausforderungen aber auch bewusst: "In dem heute schwierigen Bankenumfeld ist es insbesondere durch die erhöhten Anforderungen auf europäischer Ebene sowie der weiterhin anhaltenden Niedrigzinsphase nicht selbstverständlich, eine Bank in unserer Größenordnung aufrechtzuhalten." BP

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