Musikalische Farbenpracht

Mit einem musikalisch facettenreichen Programm von Mahler, Dvorák und Poulenc begeisterte das Kammermusikensemble 4-3-4 in der Synagoge Schweich. Die Mitglieder des Staatsorchesters Saarbrücken und Dozenten der Kreismusikschule gastierten im Rahmen der Kreiskulturtage Trier-Saarburg.

Schweich. (ae) Einen besonderen Start in einen schönen Oktobersonntag bot eine Kammermusikmatinee des Ensembles 4-3-4 in der Synagoge Schweich. Unter diesem Namen, der die Standardbesetzung Quartett-Trio beschreibt, spielen seit sieben Jahren Hartwig Schubert (Violine), Isabelle Manck (Viola), Wolfram Hertel (Cello), Irmgard Brixius (Querflöte) und Hans-Dieter Höllen (Klavier). Die drei Streicher des Staatsorchesters Saarbrücken und die beiden Dozenten der Kreismusikschule Trier-Saarburg haben sich mit Klavier-Kammermusik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts bei Auftritten in der Region (Kloster Karthaus, Saarbrücken) einen Namen gemacht. Beim Konzert in Schweich begeisterten sie mit einem abwechslungsreich zusammengestellten Programm aus selten gehörten Musikperlen. Am Anfang beeindruckte der getragene bis elegische erste und einzig erhaltene Satz des Klavierquartetts, das Gustav Mahler mit 16 Jahren als Abschlussarbeit seines Kompositionsstudiums geschrieben hatte. Dazu setzte eine 1958 verlegte Sonate für Flöte und Klavier von François Poulenc einen spritzigen Kontrapunkt. Begleitet von Hans-Dieter Höllen spielte Flötistin Irmgard Brixius mit Kraft und Esprit den temporeichen Witz, aber auch die Melancholie der Komposition aus drei Sätzen heraus. Den grandiosen Abschluss machte das Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Klavierquartett in Es-Dur op. 87 von Antonín Dvorák, das zu seinen originellsten Kammermusiken gehört. Das kraft- und temperamentvolle Werk sprühte in der Interpretation der drei Streicher und des Pianisten nur so von Leben. Mit großer Spielfreude brachten sie den Farbreichtum der mit vielen volkstümlichen Elementen versetzten Sätze zum Leuchten.

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