Musikgenuss für Orgelneubau

Ein ganz besonderes Konzertereignis erwartet Musikfreunde am Mittwoch, 28. November, in der Pfarrkirche St. Remigius in Zemmer. Vier Posaunisten des Gewandhaus-Orchesters Leipzig spielen Bläsermusik aus fünf Jahrhunderten. Der Erlös soll dem Neubau der Zemmerer Orgel zugute kommen.

Zemmer. Der Abend des 28. November verspricht, ein Höhepunkt im kulturellen Leben der Fidei zu werden, denn um 20 Uhr wird ein Bläserquartett aus Mitgliedern des berühmten Gewandhaus-Orchesters Leipzig in der Zemmerer Pfarrkirche St. Remigius gastieren. Es sind vier Posaunisten, die sich 1994 unter dem Namen "Opus 4" zusammengeschlossen und bereits zwei CDs herausgebracht haben. Ihr Repertoire umfasst Musik aus fünf Jahrhunderten, von Werken aus Renaissance und Barock bis hin zu Broadway-Melodien und speziell für das Ensemble geschriebenen Kompositionen. In Zemmer werden sie von Stephan Kreutz an der Orgel begleitet, mit dabei ist auch der Männergesangverein 1902 Schweich-Issel. Veranstaltet wird das Konzert vom Förderverein Kirchliche Einrichtungen St. Remigius, der damit einem großen Ziel näher kommen will, dem Neubau der Zemmerer Orgel. Noch befindet sich in der Pfarrkirche St. Remigius eine mehr als 80 Jahre alte Orgel mit zehn Registern aus der Werkstatt von Johannes Klais. Das historische Instrument ist jedoch in einem desolaten Zustand. "Es fehlen Töne, ein schnelles Tempo zu spielen, ist unmöglich", sagt Organist Stephan Kreutz, der schon einmal 13 Stunden aufgewendet hat, um die Orgel überhaupt für ein Konzert bespielbar zu machen. Damals war der Subbass komplett ausgefallen, dafür aber das laute Brausen des undichten, nur notdürftig mit Klebeband geflickten Blasebalgs umso besser zu hören. Witterungseinflüsse und vor allem der Holzwurm haben das ohnehin veraltete Material des Orgel-Innenlebens (poröses Leder, Pappe, Weichholz, Papier) zerstört. Als nach der Sachverständigen-Begutachtung vor zweieinhalb Jahren klar war, dass mindestens 100 000 Euro nur für den Austausch kaputter Teile und zusätzliche Mittel für Modernisierung, Bekämpfung des Holzwurms und bauliche Maßnahmen zum Schutz des Instruments aufgewendet werden müssten, wurden Renovierungspläne aufgegeben. Mit dem Ziel, Mittel für eine neue Orgel zu sammeln, wurde der Förderverein gegründet, der inzwischen knapp 160 Mitglieder hat. "Über Konzerte, Feste und Mitgliedsbeiträge haben wir in zweieinhalb Jahren 50 000 Euro, zusammen mit der Pfarrei 110 000 Euro zusammengetragen", berichtet Stephan Kreutz. 210 000 Euro werden insgesamt benötigt, um eine mechanische 20-Register-Orgel anschaffen zu können, was nach Kreutz' Meinung ausreicht, aber unter der Empfehlung der Sachverständigen liegt: "Dom-Organist Josef Still hatte für unsere Raumgröße 27 Register errechnet." Von der Gesamtsumme muss der Verein 60 Prozent aufbringen, um die Genehmigung des Bistums zu erhalten. Dieser Zahl will der Verein mit dem hochkarätigen Posaunenkonzert, dessen Realisierung Kontakten des Vorsitzenden Manfred Arens und einigen Sponsoren zu verdanken ist, wieder ein Stück näher kommen.Karten für 10, ermäßigt 6 Euro gibt es an der Abendkasse, Möglichkeit zur Vorbestellung bei Stephan Kreutz, Telefon 06580/8572, oder Ralf Schönhofen, Telefon 06580/1205.Wer den Förderverein unterstützen möchte, kann sich an dessen Geschäftsführer Norbert Schönhofen, Telefon 06580/99220, wenden.

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