Musikgenuss von Barock bis Moderne

Ein besonderes Musikerlebnis haben knapp 400 Besucher in der Pfarrkirche St. Remigius in Zemmer genossen. Vier Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig und der Meisterchor MGV 1902 Schweich - 1910 Issel beeindruckten bei einem Benefizkonzert zugunsten des Orgelneubaus mit meisterlichem Können und vielseitigem Repertoire

 Mit Musik von Barock bis zur Moderne begeisterte Opus 4, ein Quartett aus Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig, in Zemmer (von links): Stefan Schmicker, Stephan Meiner, Michael Peuker und Jörg Richter. TV-Foto: Anke Emmerling

Mit Musik von Barock bis zur Moderne begeisterte Opus 4, ein Quartett aus Posaunisten des Gewandhausorchesters Leipzig, in Zemmer (von links): Stefan Schmicker, Stephan Meiner, Michael Peuker und Jörg Richter. TV-Foto: Anke Emmerling

Zemmer. Dass Musiker des Gewandhausorchesters zu Leipzig in Zemmer konzertieren, ist eine Besonderheit und doch mit einer Tradition verbunden. Denn seit der Trierer Hans Braun bei einem Benefizkonzert zugunsten der Opfer des Elbhochwassers 2002 Kontakt mit dem Posaunenquartett "Opus 4" knüpfte, sind die vier Bläser in der Region Trier schon rund zehn Mal für gute Zwecke aufgetreten. Einem solchen, dem Neubau der Zemmerer Orgel (der TV berichtete), war auch das Konzert in der Pfarrkirche St. Remigius gewidmet, das mit Hilfe vieler Sponsoren vom Verein für Kirchliche Einrichtungen veranstaltet wurde. Dessen Vorsitzender Manfred Arens begrüßte das Publikum mit dem Versprechen hochkarätigen Musikgenusses, das mehr als erfüllt wurde. Vom ersten Ton an stellte das Quartett um den Solisten des Gewandhausorchesters Jörg Richter (Alt-/ Tenorposaune) mit Stefan Schmicker (Bassposaune) und den beiden Tenorposaunisten Stephan Meiner und Michael Peuker virtuoses Können und eine vielseitige Ausrichtung unter Beweis. In ihrem bewusst nicht weihnachtlich gestalteten Programm vereinten sie Musik von Barock bis Moderne, die sich durch von Jörg Richter eigens für das Ensemble geschriebene Arrangements auszeichnete. Dabei ragten zum Beispiel eine Suite aus Händels Wassermusik oder die ergreifenden, von Anton Bruckner eigentlich für Chor komponierten Werke "Ave Maria", "Antophon" und "Ecce Sacerdos" heraus. Begeisterung ernteten auch moderne, für Posaune ungewöhnlich rasant und frech interpretierte Stücke wie die einzige in Originalkomposition vorgetragene "Suita per 4 Tromboni" des Polen Kazimierz Serocki (1922-1981) oder ein Potpourri bekannter Melodien von George Gershwin nach Arrangement von Dennis Armitage.Orgel in kläglichem Zustand

Zweimal wurden die Bläser von Stephan Kreutz an der Orgel begleitet, wobei der klägliche Zustand des betagten Instruments deutlich wurde. In bester Form hingegen präsentierte sich der Männergesangverein 1902 Schweich - 1910 Issel unter Leitung von Dekanatskantor Johannes Klar, der das Programm mit geistlichen Gesängen bereicherte. Er machte seinem schon viermal in Folge erworbenen Rang als Meisterchor des Chorverbands Rheinland-Pfalz alle Ehre. Mit klangvollen, harmonischen und reinen Stimmen gestaltete er so unterschiedliche Stücke wie "Periti autem" von Felix Mendelssohn-Bartholdy oder "I will praise Thee, o Lord" von Knut Nystedt zum Erlebnis. Mit stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum für einen schönen und vielseitigen Konzertabend.

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