Nächtliche Stadtführung in Schweich

Der Gewerbeverband Schweich und die Stefan-Andres-Gesellschaft luden zu einer Stadtführung durch das nächtliche Schweich ein. Begleitet wurde die Gruppe von einem Bänkelsänger. Vom Treffpunkt, dem Stefan-Andres-Brunnen, ging es los durch die Stadt bei Nacht.

Schweich. (red) Emil Nägelen und Cornelia Pelzer staunten nicht schlecht über den großen Zuspruch, auf den die ungewöhnliche Stadtführung stieß. Über 100 warm angezogene Besucher waren dem Aufruf gefolgt und wollten sich das nächtliche Schweich anschauen. Der berühmteste Sohn der Stadt, Stefan Andres, hatte in einem seiner Bücher über Schweich geschrieben: "Schweich ist ein Flecken, so lernte ich in der Schule."

Diesen Flecken wollten viele näher kennenlernen, denn Schweich ist trotz seiner jungen Jahre als Stadt (nächstes Jahr feiert man Pfingsten den 25. Geburtstag seit der Ernennung zur Stadt) eine Ortschaft, deren Wurzeln weit in die Vergangenheit reichen.

Geschichte bildet Schwerpunkt der Führung



Ausgrabungen haben zu Tage gebracht, daß schon Kelten, Treverer und Römer in Schweich siedelten. Cornelia Pelzer wußte einiges über die bewegte Vergangenheit der jungen Moselstadt zu erzählen. Sie führte die Besucher erst einmal Richtung Mosel zur Kapelle in der Brückenstrasse, an der jeden Tag viele Tausend Autos vorbeifahren, die man aber kaum wahrnimmt, da sie von hohen Bäumen beschirmt wird.

Bänkelsänger Andreas Sittmann erzählte in seinen Liedern von den alten vergangenen Zeiten. Vor der Synagoge im Ortszentrum erfuhren die Gäste, daß Schweich früher eine große jüdische Gemeinde hatte. Ende der 80er Jahre wurde die ehemalige jüdische Synagoge aufwendig restauriert und dient heute als Kulturstätte. Gern wird sie als feierlicher Rahmen für Konzerte und Kulturveranstaltungen genutzt.

Im Niederprümer Hof ist der Sitz der Stefan-Andres-Gesellschaft. Das Gebäude wurde im Sommer neu angestrichen und erstrahlt in frischem Glanz. Es wurde auf den Resten einer römischen Villa erbaut.

Viel über berühmte Schweicher erfahren



Heute beherbergt es unter anderem ein kleines Museum über Stefan Andres und erinnert auch an Pater Johannes Maria Haw. Er wurde am 26. Mai 1871 in Schweich geboren und ist der Gründer des Johannesbundes. Die katholische Kirche möchte ihn in den Kreis der Seligen aufnehmen. Sein Leben war geprägt von der Hilfe für schwache Menschen.

Um den Niederprümer Hof liegt eine parkähnliche Anlage, die im Sommer zum Verweilen einlädt. Den Abschluß fand die Führung zum Aufwärmen auf der beheizten Terrasse des Schweicher Hofs, wo den Teilnehmern heiße Getränke und ein kleiner Imbiß gereicht wurden.

Durch die große Resonanz ist eine Wiederauflage geplant. Es gibt noch einige unbekannte spannende Ecken in Schweich, die dann besichtigt werden sollen.

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