Neue Planstellen für den Kinderschutz

Der Kreistag hat gestern der Einrichtung eines Sonderdienstes "Kinderschutz" beim Jugendamt zugestimmt. Auf eine mögliche Gefährdung des Kindeswohls kann damit künftig effektiver reagiert werden.

Trier. Mit der Einrichtung eines Sonderdienstes "Kinderschutz" erfüllt der Kreis Trier-Saarburg den Auftrag des Gesetzgebers, das Frühwarnsystem auszubauen und im Einzelfall sofort bedarfsorientierte Hilfe zu leisten, wenn das Kindeswohl gefährdet ist.

Der Kreistag beschloss gestern Abend, beim Jugendamt eine zusätzliche Planstelle zu schaffen; darüber hinaus wird der ärztliche Bereich des Gesundheitsamts um eine halbe Planstelle aufgestockt.

Dem Sonderdienst fallen im Wesentlichen drei Aufgaben zu: eine sofortige Krisenintervention, wenn entsprechende Meldungen eingegangen sind - inklusive umfangreiche Dokumentation und Weiterleitung an den Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamts. Zweitens: der Ausbau eines "Frühwarnsystems" in den übrigen Bezirken des Allgemeinen Dienstes und Mitarbeit in lokalen Bündnissen für Familien in den Verbandsgemeinden Saarburg, Hermeskeil und Schweich. (In der VG Ruwer gibt es ein Modellprojekt "Frühwarnsystem zur rechtzeitigen Erkennung von Problemfällen.") Dritte Kernaufgabe ist die Einbindung in die existierende außerdienstliche Rufbereitschaft beim Jugendamt.

Die zusätzlichen Planstellen können über Landesmittel finanziert werden. Für den Bereich des Gesundheitsamts (zuständig für Kreis und Stadt) werden 37 000 Euro zuerkannt, für das Jugendamt sind es jährlich 51 000 Euro.

Dem Gesundheitsamt wird durch das neue Landeskinderschutzgesetz eine Kontrollfunktion zugewiesen. So wird die Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen künftig behördlich überwacht. Wenn es keine plausiblen Gründe für ein Fernbleiben beim Vorsorge-Check gibt, sind Hausbesuche vorgesehen. Ärzte schauen sich dann das betreffende Kind an.

Im Anschluss an die Kreistagssitzung feierte der Jugendkreistag eine gelungene Premiere. Schüler der Gymnasien Konz, Saarburg und Hermeskeil debattierten über ländliche Jugendarbeit, regenative Energiequellen, Schülerbeförderung und Personennahverkehr.

Ausführliche Berichte folgen.

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