Neuer Wasgau-Markt rückt näher an Kasel

Ein funkelnagelneuer Wasgau-Markt entsteht am Ortsausgang von Waldrach Richtung Kasel. Die Projektentwicklungs- und Betreuungsgesellschaft "Projektline" aus Merzig investiert insgesamt 2,4 Millionen Euro in den Neubau, der voraussichtlich Ende nächsten Jahres bezogen werden soll.

 Der Wasgau-Markt in Waldrach wird rund 250 Meter näher an Kasel rücken. TV-Foto: Katja Bernardy

Der Wasgau-Markt in Waldrach wird rund 250 Meter näher an Kasel rücken. TV-Foto: Katja Bernardy

Waldrach. Noch reicht das Waldracher Gewerbegebiet "In der Köschwies" bis kurz hinter den Bauhof. Bald jedoch wird sich das Gewerbegebiet Richtung Kasel ausweiten. Auf Beschluss des Gemeinderats wurde ein entsprechender Bebauungsplan für das "Sondergebiet großflächiger Einzelhandel Köschwies" aufgestellt. Dort, etwa 250 Meter vom jetzigen "Wasgau-Markt" entfernt, entsteht ein neuer mit einer Verkaufsfläche von 1300 und einem Nebenraum von 500 Quadratmetern sowie einer Cafeteria. Weiter sind auf der Fläche mit Anbindung zum Ruwertal-Radweg 120 Parkplätze und eine Linksabbiegspur von Waldrach kommend geplant.

Die Details zum Bauvorhaben teilte Guido Horsch von "Projektline Zimmer&Horsch" aus Merzig auf TV-Anfrage mit. Die saarländische Projektentwicklungs- und Betreuungsgesellschaft ist Investor und hat das erforderliche Grundstück bereits von einer Erbengemeinschaft erworben. Die schlüsselfertige Immobilie werde dann an die Wasgau-Markt-Gruppe übergeben, sagte Horsch. "Wohl im Herbst 2010."

Andreas Kramatschek, für die Immobilien zuständiger Geschäftsführer der Wasgau-Markt-Gruppe mit Sitz in Pirmasens, sagte, dass es einen nahtlosen Übergang vom "alten" in den "neuen" Markt geben werde. Der noch laufende Mietvertrag ende in etwa zwei Jahren. Eigentümer des Gebäudes sei mittlerweile ein Immobilienkonsortium mit Sitz in England. "Wir wurden als Mieter in den vergangenen rund zehn Jahren in Waldrach mehrmals mitverkauft", sagt Kramatschek. Ein Dreivierteljahr habe man sich mit einer Erweiterung am jetzigen Standort befasst. Aber die Pläne seien nicht darstellbar gewesen, heißt es aus Pirmasens. Mit dem Neubau entsteht ein moderner "latent" größerer Wasgau-Markt.

Nach dem Genehmigungs-Prozedere werde man wohl Anfang nächsten Jahres mit dem Bau beginnen können. "Uns ist wichtig, dass die Versorgung von Waldrach und dem Ruwertal gesichert ist", sagte Heinfried Carduck, Ortsbürgermeister von Waldrach. Es gebe auch schon erste Interessenten aus dem Bauhandwerk sowie dem Getränkehandel für die voraussichtlich ab Ende nächsten Jahres leerstehende Immobilie "alter Wasgau-Markt".

"Der Gemeinde entstehen durch den Neubau keine Kosten", sagte Carduck. Und mit dem neuen Supermarkt rücken Waldrach und Kasel ein Stück näher zusammen.

Meinung

Ein Zeichen des Bedarfs

Die Waldracher Expansionspläne der Wasgau-Gruppe beruhen nicht auf purer Lust an der Größe, sondern sie orientieren sich am vorhandenen Bedarf. Ohne entsprechende örtliche Nachfrage würde kein Einzelhandelskonzern in einen Neubau auf der "grünen Wiese" investieren. Für Waldrach und die anderen Gemeinden im unteren Ruwertal versprechen die Wasgau-Pläne einen Zugewinn an Grundversorgung und eine weitere Verbesserung der Infrastruktur. Es ist müßig, nun das Klagelied über den Untergang der dörflichen Tante-Emma-Läden anzustimmen, die von den Großen gefressen werden. Es gibt fast keine kleinen ländlichen Einzelhändler mehr - die Zeit ist über sie hinweggegangen. Die letzte Einzelhändlerin im Wasgau-Umkreis schloss vor zwei Jahren ihr Geschäft in Kasel - sie hatte gekämpft und verloren. f.knopp@volksfreund.de

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