Neuordnung im "Laserbann"

Bis zum Jahr 2010 sollen Wald und Flur auf dem "Langsurer Bann" neu geordnet werden. Das Besondere an der Flurbereinigung: Die Flächen liegen auf der Luxemburger Seite der Sauer.

 Bald wird hier alles neu geordnet: Das Flurbereinigungsverfahren umfasst 53 Hektar Land in der Nähe von Langsur. TV-Foto: Albert Follmann

Bald wird hier alles neu geordnet: Das Flurbereinigungsverfahren umfasst 53 Hektar Land in der Nähe von Langsur. TV-Foto: Albert Follmann

Langsur. Wenn die Luxemburger vom Wasserbilliger "Laserbann" sprechen, meinen sie Land, das zur deutschen Sauergemeinde Langsur ("Laser") gehört, aber auf Luxemburger Staatsgebiet liegt. Bis in die 70er Jahre hinein bewirtschafteten Langsurer Bürger dort Weinberge und Wald, auch der Gemeindewald befindet sich jenseits des Grenzflusses. Die Brücke, über die die Langsurer ins "Ländchen" gelangten, existierte dort vermutlich schon zur Römerzeit; im Krieg wurde sie gesprengt und in den Jahren 1949/50 wieder aufgebaut.2010 soll nun der Laserbann neu geordnet werden. Das Flurbereinigungsverfahren umfasst 53 Hektar Land zwischen der Autobahnauffahrt, der A 64, der Nationalstraße 10 und der Langsurer Kapelle.

Ende Oktober soll das Konzept vorgestellt werden; es beinhaltet, dass Winzer (vorwiegend aus Mertert und Grevenmacher) Ökoweinbau betreiben, ferner sind Obstwiesen und eine extensive Beweidung mit Ziegen und Schafen vorgesehen. Auf den Obstwiesen will man den Weinbergspfirsich heimisch machen, Obst, das für den Direktverkauf oder die Veredelung verwendet werden soll. Es soll noch abgeklärt werden, wie viele Winzer bei traditioneller Bewirtschaftung bleiben wollen. Es mache keinen Sinn, beide Formen nebeneinander zu betreiben, hieß es im Flurbereinigungsausschuss. Diesem gehören drei Luxemburger und die Langsurer Ernst Braun und Erwin Weber an.

Im Hang oberhalb der Nationalstraße 10 (die Straße wird zurzeit ausgebaut) sollen ähnlich wie einige Kilometer entfernt auf den Weinbergsbrachen in Igel (der TV berichtete) Ziegen und Schafe weiden, damit die Bepflanzung kurz gehalten wird und die Flächen nicht mehr verbuschen können. Während in dem steilen Teil (Steigung bis zu 60 Prozent) die Tiere weiden sollen, könnten auf den flacheren Teilstücken Miniterrassen für den Weinbau angelegt werden. Die früheren Weinbergsmauern, die heute größtenteils von Gestrüpp überwuchert sind, sollen wieder deutlich als solche sichtbar werden und von der früheren Nutzung zeugen.

Namensgebung für die Weinbergslage

Langsurs Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Orth beurteilt die Flurbereinigung positiv: "Wir waren von Anfang an in die Planungen einbezogen und sind ja auch im Flurbereinigungs-Syndikat vertreten." Die Anregung von Ausschussmitglied Erwin Weber, dass künftig der Weinbergslagen-Name "Laser Kapell" benutzt werden soll, soll umgesetzt werden. Eine Grevenmacher Kellerei habe dies bestätigt, so Weber ("Damit wenigstens etwas von früher übrig bleibt"). Lagen wie der berühmte "Herrenberg" seien schon ganz verschwunden.

Die enge Bindung von Langsur an Luxemburg hat historische Wurzeln. Der Ort gehörte zum damaligen Herzogtum, fiel aber im Jahr 1815 an Preußen.

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