Oben hui, unten pfui

Eine Machbarkeitsstudie soll klären, ob auf der ehemaligen Deponie in Aach eine Photovoltaik-Anlage gebaut werden kann. Der Kreisausschuss Trier-Saarburg steht dem Projekt positiv gegenüber.

Aach. Die Solar-Energie boomt. Im Sommer ging in Longuich das bisher größte Solarkraftwerk des Landes ans Netz, auf der Mehringer Höhe entsteht ebenfalls eine riesige Anlage. Was auf den Moselhöhen und auf Hausdächern geht, sollte doch auch auf Deponieflächen machbar sein, dachte sich Wolfgang Schäfer von der SPD-Kreistagsfraktion. Als Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART) regte er an, Deponieflächen auf ihre Eignung für Photovoltaik-Standorte zu untersuchen.In der jüngsten Kreisausschuss-Sitzung teilte ART-Geschäftsführer Max Monzel mit, dass aufgrund der Oberflächen-Struktur nur die Deponie in Aach für eine solche Nutzung infrage komme. Diese sei in den Jahren von 2000 bis 2002 saniert und mit einer mineralischen Schicht versehen worden. Die Deponien in Saarburg und die Altabschnitte der Zentraldeponie Mertesdorf hätten noch keine endgültigen Oberflächen-Abdichtungen erhalten, deshalb seien hier Photovoltaik-Anlagen zurzeit nicht sinnvoll.

Wirtschaftlichkeit muss noch geprüft werden

Das mit Solaranlagen auf Deponieflächen vertraute Kaiserslauterner Büro Peschla + Rochmes hat festgestellt, dass auf der Höhe zwischen Hohensonne und Aach eine 12 500 Quadratmeter große 350-kW-Anlage mit einem Investitionsaufwand von 1,5 Millionen Euro errichtet werden könnte. Genauere Daten, insbesondere über die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage, könnte eine Machbarkeitsstudie bringen. Über eine solche wird laut Monzel die ART-Verbandsversammlung am 23. Oktober entscheiden. Die Kosten einer solchen Studie schätzt der Geschäftsführer auf 8000 Euro.

Da Solaranlagen nicht zum Kerngeschäft der ART gehören, tendiert Monzel zu einer Kooperation mit einem Investor. Dieser sollte über entsprechende Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügen, weil es sich bei einer Deponie um einen sehr sensiblen Untergrund handele. Monzel: "Wir können da ja keine meterlangen Pfahlgründungen für Kollektoren in den Boden rammen."

Aachs Ortsbürgermeister Ralf Kierspel würde eine Solaranlage auf der alten Mülldeponie begrüßen. Beeinträchtigungen für das Landschaftsbild befürchtet er nicht: "Sie würde sich gut einpassen und auch die Optik nicht beeinträchtigen, weil ja die Kollektoren nach Süden in Richtung Wald ausgerichtet wären."

Unabhängig von den Überlegungen beim Zweckverband ART prüft die Verwaltung des Zweckverbands Regionale Abfallwirtschaft (RegAb) derzeit, ob auf dem Dach der Trocknungsanlage in Mertesdorf eine Photovolktaik-Anlage installiert werden kann.

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