Oh, du frühlingshafte...

SCHWEICH, KENN, BONERATH, FELL-FASTRAU. Die vorweihnachtliche Stimmung stellt sich in diesem Jahr einfach nicht ein. Die Folge: Regale mit Weihnachtsartikeln bleiben voll und manches Haus karg dekoriert. Schuld sind die Frühlingstemperaturen, sagen Geschäftsinhaber.

"Es fällt mir in diesem Jahr schwer, das Haus weihnachtlich zu dekorieren", sagt Elke Marx aus Bonerath. T-Shirt-Wetter und Weihnachten - das passe einfach nicht zusammen. So wie Elke Marx denken zurzeit viele . Das beobachtet Manfred Diederich, Geschäftsinhaber und Vorsitzender des Gewerbeverbands Schweich, täglich in seinem Laden. "Zum Kaufen gehört eine entsprechende Stimmung", sagt Diederich. Und bei den milden Temperaturen sei es nicht verwunderlich, dass die Kunden weniger zu Weihnachtsartikeln greifen . Osterartikel würden besser laufen

Die Zurückhaltung spiegelt sich in den Verkaufszahlen wider: "Wir haben 20 bis 25 Prozent weniger Umsatz im Weihnachtsbereich als im Vorjahr", sagt Diederich. Vor allem die sogenannten Impulskäufer ließen sich von dem frühlingshaften Wetter bremsen. "Ostersachen würden im Moment besser laufen", vermutet Diederich. Auch im Wal-Mart in Kenn fehlt die Weihnachtsstimmung unter der Kundschaft. Wal-Mart Geschäftsführer Hans-Georg Schmitt: "Der Textilbereich ist proppenvoll, wir warten auf die Kälte." Bei Lebkuchen oder Nikoläuse aus Schokolade gebe es keine Kaufzurückhaltung, hingegen sei der Ansturm etwa auf Weihnachtskugeln sehr verhalten. Doch Schmitt ist trotz des geringeren Umsatzes als im Vorjahr im Bereich Weihnachtsartikel und Textil optimistisch: "Der Advent, der Nikolaustag und die erste Kälte werden einen Ansturm auslösen." Dann werde sich das Weihnachtsgeschäft auf wenige Wochen konzentrieren. Auch der Weihnachtsmarkt von Petra Amlinger, Geschäftsinhaberin von "Natur pur" in Fell-Fastrau, am vergangenen Wochenende war deutlich weniger besucht als in den elf Jahren zuvor. "Es ist noch viel zu früh, man hat noch nicht den Drang, Weihnachtssachen zu kaufen" hat sie immer wieder gehört. "Abwarten" lautet die Devise der Kunden und Geschäftsinhaber. Doch morgen Kinder wird's was geben: Trotz Frühlingstemperaturen. Der erste Advent steht vor der Tür. Und in dreiundzwanzig Tagen ist Weihnachten. Garantiert.

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