Ortsschilder übermalt niemand mehr

Trierweiler · Seit der Eingemeindung von Fusenich und Udelfangen in die Gemeinde Trierweiler sind 40 Jahre vergangen. Die turbulenten Anfänge der Großgemeinde reichen noch drei Jahre weiter zurück und sind maßgeblich durch ein Machtwort des Trierer Regierungspräsidenten bestimmt worden.

Trierweiler. Es hätte auch anders kommen können. Dann hätte am Anfang dieses Texts die Ortsmarke Überbrück oder Trevenich stehen können. Doch es steht nun mal Trierweiler davor. Das hat Konrad Schubach so bestimmt. Doch der Reihe nach.
Trierweiler und Sirzenich sind zwei Dörfer am Rand der Südeifel in unmittelbarer Nachbarschaft des Moseltals. Jahrhundertelang interessierten sich die Sirzenicher nicht sonderlich für die Trierweilerer. Und dann kam die Firma Möbel Reiter, der weitere Betriebe folgen wollten.
So oder so ähnlich lässt sich die Vorgeschichte zur Gründung der Großgemeinde Trierweiler zusammenfassen, deren Gründung vor 40 Jahren jetzt mit einem Festwochenende (siehe Extra) begangen wird. Warum die Firmenansiedlung zur Gründung der neuen Gemeinde führte, hat Leo Klodt in der Festschrift zum Dorffest erklärt. Er war erst Ortsbürgermeister von Sirzenich und später Trierweilers Ortschef sowie Ortsvorsteher von Sirzenich. Sirzenich habe damals nur rund 16 Hektar Fläche an der Bundesstraße 51 besessen, Trierweiler rund 100 Hektar. Vor dem Hintergrund des Flächenbedarfs der ansiedlungswilligen Betriebe sei die Überlegung aufgekommen, die beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden zu vereinigen. Klodt: "Der Zusammenschluss war wirklich schnell beschlossen, da man in beiden Räten die Notwendigkeit sah." Dann kam die Frage, wie das neue Gebilde denn heißen soll. Neben Überbrück und Trevenich gab es unter anderem Vorschläge wie Trierhöhe oder Neulingen. Die beiden Räte konnten sich nicht einigen.
Schlussendlich nahm Regierungspräsident Schubach den Trierweilerern und Sirzenichern die Entscheidung ab. Er legte sich auf Trierweiler fest.
Der heutige Ortsbürgermeister Matthias Daleiden kann sich an die Zeit nach dem Zusammenschluss erinnern. "Ich hatte damals noch nicht viel mit Politik am Hut", sagt der heute 65 Jahre alte Sirzenicher. "Damals wurde auch schon mal der Schriftzug Trierweiler mit schwarzer Farbe durchgestrichen", erinnert sich Daleiden. Die Entscheidung für den Namen Trierweiler habe er auch deshalb nicht verstehen können, weil 1971 Sirzenich größer gewesen sei als Trierweiler. "Inzwischen spielt das keine große Rolle mehr." Was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass 1974 die bis dahin eigenständigen Gemeinden Fusenich und Udelfangen eingemeindet wurden. Seit dem Zusammengehen der einzelnen Ortsteile hat sich die Gemeinde rasant entwickelt. Seit den 70er Jahren hat sich die Einwohnerzahl auf heute rund 3900 verdoppelt. Dieser Anstieg liegt vor allem in den zwölf Baugebieten begründet, die in den vergangenen vier Jahrzehnten ausgewiesen wurden.
Die Ortsgemeinde Trierweiler ist heute der einwohnerstärkste Ort in der Verbandsgemeinde Trier-Land und übrigens größer als beispielsweise Speicher mit seinen rund 3300 Einwohnern. Dieser Töpferort in der Südeifel ist seit 2011 Stadt. "Stadtrechte brauchen wir nicht", sagt Matthias Daleiden. Trierweiler sei auch so eine Gemeinde zum Wohlfühlen, "eine Gemeinde, in der man gerne lebt."Extra

Programm: Freitag Rock@Ducklake-Festival ab 21 Uhr (Einlass 20 Uhr) im Festzelt am Weiher unweit der Grundschule Trierweiler. Samstag Kommersabend ab 20 Uhr im Festzelt (Einlass 18.30 Uhr), Jukebox und Kölsche Töön ab 21 Uhr. Sonntag Beginn Künstlermalwettbewerb um 9 Uhr, Eröffnungsgottesdienst Pfarrkirche Trierweiler um 10.30 Uhr, Mittagessen und Eröffnung Fotoausstellung "40 Jahre Vereins- und Dorfleben in Trierweiler", Kinderprogramm ab 14 Uhr, Konzert Buchwaldmusikanten ab 15 Uhr, Abschlussfeuerwerk 22.30 Uhr. har

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort