"Paradies" mit Potenzial nach oben

Waldrach · Die Bürgermeisterkandidatin Stephanie Nickels schwärmt von der Verbandsgemeinde Ruwer, erkennt aber auch Verbesserungsbedarf.

 Bürgermeisterkandidatin Stephanie Nickels an der Realschule plus in Waldrach. TV-Foto: Albert Follmann

Bürgermeisterkandidatin Stephanie Nickels an der Realschule plus in Waldrach. TV-Foto: Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Waldrach Allein schon die Aufzählung ihrer zahlreichen kommunalpolitischen Tätigkeiten sowie der Ehrenämter in Gesellschaft und Kirche würde ausreichen, diesen Zeitungsartikel zu füllen. Der erste Rat, in den Stephanie Nickels (49, CDU) gewählt wurde, war vor 28 Jahren der Stadtrat Hermeskeil. Seit 2011wohnt die Kandidatin für die Bürgermeisterwahl in der VG Ruwer in Waldrach, seit 2014 ist sie Mitglied im Verbandsgemeinderat Ruwer. Im Jahr 2012 wurde Nickels dritte Kreisbeigeordnete und damit Stellvertreterin von Landrat Günther Schartz.
Erfahrung und Kompetenz - diese Eigenschaften wirft die 49-Jährige gerne in die Waagschale, um Pluspunkte bei den Wählern zu sammeln. Insgesamt treten bei der Wahl am Sonntag, 5. November, fünf Kandidaten an (siehe Info). Elf Jahre hat Nickels das Kreisjugendamt in Merzig-Wadern (Saarland) geleitet, eine Behörde mit 70 Beschäftigten.
Die ledige Diplom-Sozialpädagogin ist beim Bistum Trier angestellt. Dort leitet sie den Arbeitsbereich Gesellschaft und Politik.
Spricht die 49-Jährige von der VG Ruwer - ihre Mutter stammt aus einem Bauern- und Winzerbetrieb in Waldrach -, dann gerät sie ins Schwärmen. Die schöne Landschaft, die Wälder, der Fluss, der Wein, die Traumschleifen, die Nähe zu Trier und Luxemburg,… Könnte eine Bürgermeisterin Stephanie Nickels dieses "Paradies" noch besser machen? Ja, es gebe Potenzial, sagt sie im Gespräch mit dem Volksfreund. Die Grundversorgung der Bevölkerung mit Ärzten, Schulen und Freizeitangeboten für Jugendliche und Familien müsse gesichert und ausgebaut werden. Dem Ehrenamt misst sie große Bedeutung bei der Schaffung lebendiger Dörfer bei. "Das muss von unten wachsen", sagt Nickels, "die Verbandsgemeinde sollte dabei unterstützend wirken." Beispielhaft nennt die Christdemokratin den Bürgerbus, der seit einigen Wochen in der "Poar" fährt, der Pfarrei Schöndorf.
In der Verwaltung möchte Stephanie Nickels "klare Strukturen schaffen". Effizienz und Kostenbewusstsein sind ihr wichtig. Ihren Führungsstil bezeichnet sie als kooperativ. Sie strebe eine parteiübergreifende und sachorientierte Zusammenarbeit an.
Für das Treffen mit dem TV hat sich die Kandidatin die Realschule plus in Waldrach ausgesucht. Diese Schule stehe für eine gute Zusammenarbeit mit Handwerk und Wirtschaft; viele Arbeitsplätze in der VG hätten hier ihre Wurzeln. Im Fall ihrer Wahl möchte Nickels eine Plattform schaffen für den Dialog zwischen Schule und Unternehmen. Sie möchte das Instrument der Wirtschaftsförderung stärker einbringen und die Tourismus-Aktivitäten besser vernetzen. Ihr schweben "Themenangebote" in den Bereichen Wein, Natur und Genusstourismus vor. Auch will sie den Breitbandausbau fördern und den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen.
Ein Video, in dem sich Stephanie Nickels vorstellt, gibt es im Internet unter www.volksfreund.de/videosExtra: TV-FORUM MIT ALLEN KANDIDATEN IN OSBURG


Um die Nachfolge des aus Krankheitsgründen ausgeschiedenen früheren Bürgermeisters Bernhard Busch bewerben sich Stephanie Nickels (CDU), Katharina Sassen-Hammes (Grüne), Stefan Metzdorf (SPD), und Hermann-Josef Franzen und Hans-Peter Michels (beide Einzelbewerber). Die Wahl ist am 5. November. Erhält kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen, kommt es am 19. November zu einer Stichwahl. Der Volksfreund veranstaltet am Mittwoch, 25. Oktober, 19 Uhr, ein öffentliches Forum mit allen Kandidaten im Vereinshaus in Osburg. Es moderieren die TV-Redakteure Marcus Hormes und Harald Jansen.

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