Photovoltaik-Parks in Klüsserath und Pölich: Spätestens Silvester soll Strom fließen

Klüsserath/Pölich · Die Verbandsgemeinde Schweich hat ihren Flächennutzungsplan „Solar“ ergänzt. In mehreren Orten sind mögliche Photovoltaik-Areale festgelegt worden. Bis Jahresende sollen neue Parks in Klüsserath und Pölich am Netz sein.

 Bei der Produktion von Sonnenstrom liegt die Verbandsgemeinde Schweich regionweit an der Spitze. Hier ein Blick auf die Anlage der Stadtwerke Trier bei Föhren.

Bei der Produktion von Sonnenstrom liegt die Verbandsgemeinde Schweich regionweit an der Spitze. Hier ein Blick auf die Anlage der Stadtwerke Trier bei Föhren.

Foto: Albert Follmann

Die Verbandsgemeinde (VG) Schweich ist bei der Produktion von Solarstrom führend in der Region. Weil dort mehr regenerative Energie erzeugt als verbraucht wird (inklusive Windenergie), erhielt die Mosel-VG 2010 den Solarpreis der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien (Eurosolar).
Zehn Solarparks in sieben Gemeinden erzeugen eine maximale Jahresleistung von rund 35 Megawatt (siehe Extra). Ende 2016 wird sich diese Zahl weiter erhöhen. Dann werden voraussichtlich zwei weitere Parks am Netz sein: in Klüsserath und Pölich.

In Klüsserath handelt es sich um ein etwa sieben Hektar großes Gelände an der Gemarkungsgrenze zu Bekond. Es liegt oberhalb des Kahlbachs. Hier hat die Firma Bandemer Kies gefördert. Die Gemeinde habe das Gelände von dem Unternehmen gepachtet und wolle es an die saarländische Firma Montan Solar weiter verpachten, sagt Ortsbürgermeister Günter Herres. Die Vertragspartner, Montan Solar und die Gemeinde Klüsserath, wollen eine Projektgesellschaft gründen, an der beide zu gleichen Teilen beteiligt sind. "Wir warten nur noch auf grünes Licht von der Kreisverwaltung", sagt Herres. Er rechnet damit, dass die Anlage in 20 Betriebsjahren etwa 600.000 Euro für den Gemeindehaushalt abwirft. Das wären 30.000 Euro pro Jahr.

Die Gemeinde Pölich plant in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Trier einen vier Hektar großen Solarpark auf dem Pölicher Berg, nicht weit von der Gemarkungsgrenze zu Mehring. Den Bebauungsplan hat der Gemeinderat beschlossen. "Alle Voraussetzungen sind geschaffen, die Stadtwerke könnten morgen mit dem Bau beginnen", sagt Ortsbürgermeister Walter Clüsserath. Er geht davon aus, dass die Photovoltaikanlage der Gemeinde rund 4000 Euro Jahreseinnahme bringt. Der Strom soll regional vermarktet werden.

Auch in anderen Orten der Verbandsgemeinde Schweich gibt es Potenzialflächen für die Solarenergie. Kürzlich hat der Verbandsgemeinderat Schweich der Erweiterung des Flächennutzungsplans "Solar" zugestimmt. In den Plan aufgenommen wurden folgende Flächen: Fell (drei Areale mit zusammen 11,4 Hektar), Föhren (3,4 Hektar, Nähe Industriepark Region Trier), Klüsserath (40 Hektar in vier Teilflächen), Leiwen (9,1 Hektar), Mehring (20 Hektar in vier Teilflächen, angrenzend an die bestehenden Solarparks an der Autobahn A.1), Schleich (7,4 Hektar) und Ensch (3,6 Hektar).

Die Ausweisung von großflächigen Solarparks sieht insbesondere die Landwirtschaft mit Besorgnis. Die Bauern befürchten, dass die ohnehin knappen Flächen für Ackerbau und Viehzucht weiter abnehmen. Bei den anstehenden Projekten in Klüsserath und Pölich sind keine landwirtschaftlich genutzten Flächen tangiert. Extra Solarparks im Trierer Umland

Schweich: Longuich (3,1 Megawatt maximale Jahresleistung), Föhren (8,4 Megawatt), Kenn (5,9 Megawatt), Mehring 1 (3,5 Megawatt), Mehring 2 (2,4 Megawatt), Mehring 3 (2,5 Megawatt), Mehring IV (1,3 Megawatt), Leiwen (3,6 Megawatt), Fell (2,2 Megawatt), Riol (3,1 Megawatt).
Trier-Land: Welschbillig (1,0 Megawatt), Langsur I (3,1 Megawatt).
VG-Ruwer: Hier gibt es keinen Solarpark.

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