Pink Panther und die Dornenfrauen

Lesung und Musik: Diese Kombination erwies sich im historischen Keller in Langsur als Volltreffer. Krimi-Autor Marco Schank und das Ben Heit Trio begeisterten im Rahmen der Musikerlebnistage Trier-Land.

 Krimi und Jazz passen zum Ambiente des historischen Kellers in Langsur. TV-Foto: Albert Follmann

Krimi und Jazz passen zum Ambiente des historischen Kellers in Langsur. TV-Foto: Albert Follmann

Langsur. Krimi und Jazz gehören nicht zu den klassischen Sujets von Musikfestivals auf dem flachen Land. Dass beides aber hervorragend zusammenpasst, und vom Publikum dankend angenommen wird, zeigte die "Hörprobe" im Rahmen der Musikerlebnistage Trier-Land am Freitagabend. Das tolle Ambiente des historischen Kellers in Langsur war für die Auftritte des Luxemburger Krimi-Autors Marco Schank und das Trio um den Trierer Jazzer Ben Heit wie geschaffen."Sie haben mich um meinen Nachtschlaf gebracht, ich konnte ihr Buch "Die Dornenfrauen" nicht mehr aus der Hand legen, begrüßte Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland den 53-jährigen Bestseller-Autor aus dem luxemburischen Eschdorf. Er hat Verbrechen, die im Konzentrationslager Hinzert (Hochwald) an Häftlingen begangen wurden, zum Ausgangspunkt für sein Buch "Die Kinder des Bösen" gemacht, aus dem Schank in Langsur Auszüge las.

In Hinzert saßen überwiegend luxemburgische Juden ein, ein Prozent der Bevölkerung, berichtete Schank. Die im Roman beschriebenen Gräueltaten seien tatsächlich in dem Lager passiert. Er habe die Erlebnisse von Zeitzeugen verarbeitet und im Internet recherchiert.

Der Autor versteht es geschickt, die historischen Fakten mit aktuellen politischen (Fehl-)Entwicklungen wie dem aufkeimenden Rechtsradikalismus in Deutschland zu verknüpfen. Die mahnenden Worte des luxemburgischen Parlamentsabgeordneten und Bürgermeisters Marco Schank gehören ebenso zu seinem Markenzeichen wie die spannende Spurensuche des deutsch-luxemburgischen Ermittlerduos im Raum Köln, Saarbrücken und Luxemburg.

Mit traditionellen Jazz-Standarts wie dem Henry-Mancini-Klassiker "The Pink Panther Theme" und Eigenkompositionen unterhielten Ben Heit (Piano) und seine französischen Partner Damien Prud'Homme (Saxofon) und Luc DéAt (Kontrabass) in den Lesepausen die rund 60 Besucher. Diese bekamen für fünf Euro Eintritt nicht nur erstklassige Kultur geboten, in dem Schnäppchen-Preis waren auch Wein und Imbiss enthalten.

Ben Heit, der Absolvent der Würzburger Hochschule für Musik ist und seit 2001 in Trier lebt, war auch künstlerischer Leiter des Workshops "Rock, Pop and more...", der auf Initiative der Stiftung "Musikjugend Trier-Land" in Welschbillig stattfand.

Die Reihe der Musikerlebnistage Trier-Land wird am 21. September und 26. Oktober mit Mundart und Kulinarischem aus dem Trierer Land auf dem Schönfelder Hof in Zemmer fortgesetzt. Nach der "Hörprobe" wird es dann einen "Ohrenschmaus" geben.

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