Reife Leistung bei doppelter Premiere

Zweifache Premiere in Schweich: Erstmals nur mit ihren Holzbläsern hat die Stadtkapelle nun ein Konzert bestritten. Ort der Aufführung war zum erstmals die Synagoge, deren Raum sich entgegen erster Befürchtungen als geeignet erwies.

 Die Holzbläser der Stadtkapelle bei ihrem Auftritt in der Synagoge. Foto: privat

Die Holzbläser der Stadtkapelle bei ihrem Auftritt in der Synagoge. Foto: privat

Schweich. (red) Die Holzbläser der Stadtkapelle präsentierten bei ihrem ersten "Soloauftritt" ein abwechslungsreiches Programm auf hohem Niveau. Die Befürchtungen wegen einer möglichen schwierigen Akkustik erwiesen sich als grundlos. In unterschiedlichen Ensemble-Zusammensetzungen präsentierten die Musiker vom Rondo aus der Feder von Henry Purcell über vier Tänze im alten Stil bis zum Paso doble Flamenco eine große Auswahl unterschiedlichster Musikstile. Filigran wirkte das Gesamtorchester in der Darstellung des durch den Dirigenten Michael Corde arrangierten und rhythmisch anspruchsvollem Stück "Connections", weite Bögen spannend in der "Ersten Sinfonie" von Beethoven als Fassung für Holzbläser.

Die von dem ersten Vorsitzenden Vitus Blang in der Begrüssung hervorgehobene Jugendarbeit des Vereins liess sich nicht nur an der jungen Besetzung des Orchesters ablesen. Insbesondere die solistischen Darbietungen von Uwe Kremer (Oboe) und Tim Feller (Saxofon) unter der Begleitung des Leiters der Kreismusikschule Trier-Saarburg Hans-Dieter Höllen stellten das ausserordentliche Talent und den hohen Ausbildungsstand der jungen Musiker heraus.

Aber auch die kleineren Klarinetten-, Flöten- oder gemischten Ensemble unterschiedlichster Besetzungen begeisterten, wie mit dem "Tanz der Rohrflöten" aus dem Ballett "Der Nussknacker" oder "Clarinetwork", einer Jazzkomposition für Klarinetten von Lennie Niehaus. Ungewöhnlich, reizvoll und den nahezu gesamten Klangumfang fordernd interpretierte Antonia Uerschels das Klarinettensolo von Edison Denissow, welches einen Bogen zwischen der Barockmusik bis zur neuesten Moderne spannte. Und nicht ganz selbstverständlich schaffte es die diplomierte, aus den Reihen der Stadtkapelle stammende Klarinettistin, die Zuhörer in den Bann zu ziehen.

Das geschickte Arrangement der unterschiedlichen Stile durch den Leiter Micheal Corde liess in dem rund zweistündigen Konzert keine Langeweile aufkommen.

Die Zuhörer wussten diese grossartige Leistung mit anhaltendem Applaus gebührend zu würdigen. Eine ermutigende Geste, im kommenden Jahr mit einem Blechblaskonzert vielleicht an gleicher Stätte aufzutreten - Pläne hierfür gibt es schon.

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