Rettung vor dem Verfall

Für das große Gebäude an der L 143 war es schon "fünf vor zwölf": Nach drei Jahren des Leerstands drohte der Verfall. Doch nun haben Investoren das Anwesen bei Pluwigerhammer erworben.

 Vor dem gekauften Pluwigerhammer (von links): Die Investoren Tonino Luisi und Francesca Cotto ni sowie Ortsbürgermeister Wolfgang Annen. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Vor dem gekauften Pluwigerhammer (von links): Die Investoren Tonino Luisi und Francesca Cotto ni sowie Ortsbürgermeister Wolfgang Annen. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Pluwig. "Wir sind heilfroh, dass hier ein sich anbahnendes Problem gelöst werden konnte. Dabei dürfte insbesondere der Bau des nahen Ruwer-Hochwald-Radwegs hilfreich gewesen sein", sagt der Pluwiger Ortsbürgermeister Wolfgang Annen. Mit ihm sind vor dem "Weißen Haus" am Pluwiger Hammer Francesca Cottoni und Tonino Luisi erschienen, die Vertreter einer luxemburgischen Investorengruppe. Über die Internetseite der Ortsgemeinde Pluwig hatten sie von dem Objekt erfahren und waren sich mit dem privaten Vorbesitzer bald handelseinig.Der Bau sei schon immer eine Gaststätte gewesen, und er werde es nun hoffentlich auch bleiben, sagt der Ortsbürgermeister. Dazu müsse zunächst einmal gründlich renoviert und repariert werden, erklärt Francesca Cottoni. Diese Arbeiten würden durch die eigene Firma aus Luxemburg in Angriff genommen. Eine Pächterin für die künftige Gastronomie sei auch schon gefunden, ist weiter zu erfahren. Noch nicht geklärt sei, ob die Räume in den Obergeschossen wieder als Wohnungen oder für eine Hotel-Pension genutzt werden sollen.Besondere Chance durch den Radweg

In Gusterath spricht der TV anschließend mit der jungen Hotelfachfrau Tanja Kertels, die im alten Haus eine neue Gastronomie betreiben will. Die 30-Jährige sieht eine besondere Chance in dem nahen Radweg. "Ich will den durchreisenden Gästen eine Anlaufstelle bieten", sagt sie. Sie denkt an ein freundlich eingerichtetes Bistro mit Kaffee und Kuchen, sowie kleinen warmen und kalten Gerichten. Auch die noch bestehende Terrasse neben dem Haus soll wieder in den Betrieb mit einbezogen werden. "Was ich nicht will, ist ein Thekenbetrieb mit Halligalli. Entsprechend soll auch die Einrichtung gestaltet werden", erklärt Kertels weiter. Die junge Gastronomin hofft, im Juli - also mit Fertigstellung des Radwegs - den Betrieb eröffnen zu können. Sollte ihr Vorhaben wie geplant gelingen, setzt sie eine alte Tradition am Pluwigerhammer fort. Kurz vor der Jahrhundertwende war das Gebäude als "Wirtshaus Klomann am Pluwigerhammer" erbaut worden. In der Folgezeit blieb es bei dieser Nutzung, wobei die Obergeschosse als Wohnräume dienten. Bis Mitte der 90er-Jahre beherbergte der Bau ein Speiserestaurant der gehobenen Klasse. Später folgte eine Nutzung als Wirtshaus. In den Obergeschossen waren vorwiegend Studenten einquartiert. Seit drei Jahren stand das Anwesen völlig leer. So drohte ihm ähnlich der "Klostermühle" bei Lorscheid der Verfall.

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