Rückenwind für den Bus

IGEL/WASSERBILLIG. Wie umfangreich sind die grenzüberschreitenden Verkehre? Wo liegen die Potenziale für eine Verlagerung des Individualverkehrs auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)? Diese Fragen soll ein Gutachten klären, das demnächst in Auftrag gegeben werden soll.

Angesichts des wachsenden Pendlerstroms aus dem Raum Trier nach Luxemburg werden Kommunalpolitiker aus dem Kreis Trier-Saarburg nicht müde, die Vorteile eines Park-and-Ride-Bahnhofs an der Löwener Mühle bei Igel anzupreisen (der TV berichtete). Doch bevor neue Projekte in Angriff genommen werden, will die Landesregierung zunächst prüfen, ob die Park-and-Ride-Situation an den bestehenden Haltepunkten verbessert werden kann.Kommunen sollen beteiligt werden

Ein zusätzlicher Haltepunkt an der Bahnstrecke Trier-Luxemburg zwischen Igel und Wasserbilligerbrück würde unter anderem zu einer Verlängerung der Fahrzeit führen, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Wirtschaftsministerium.

Im Einvernehmen mit dem luxemburgischen Transportministerium und dem Zweckverband Schienen-Personen-Nahverkehr Rheinland-Pfalz/Nord (SPNV) wolle man ein Gutachten in Auftrag geben, teilt das Wirtschaftsministerium mit. Davon verspricht man sich im Wesentlichen drei Dinge: Aufschluss über den Umfang der Grenzverkehre, darüber, welche Verkehrsmittel benutzt werden und welche Verlagerungs-Potenziale es vom motorisierten Individual- auf den öffentlichen Verkehr gibt.

Wenn das Untersuchungsprofil zwischen den drei Partnern abgestimmt sei, wolle man auch die betroffenen Kommunen einbinden, teilt der Pressesprecher des Mainzer Wirtschaftsministeriums, Kai Krischak, mit. Der Bau eines Park-and-Ride-Platzes und die Einrichtung eines Bahnhaltepunktes an der Löwener Mühle seien bislang als optionale Bestandteile eines Maßnahmenpakets kommuniziert worden, das alternativ eine Verknüpfung mit dem Busverkehr sowie eine Mitnutzung der Park-and-Ride-Anlage als Mitfahrerplatz vorsehe.

Bus bringt Fahrgäste näher an ihre Ziele

Sollte sich bei der Untersuchung über neue Fahrgastpotenziale der Bus als adäquates Verkehrsmittel herausstellen, präferiert die Landesregierung eine Verknüpfung des Individual- mit dem Busverkehr. "Gegenüber der Schiene hätte der Bus außerdem den Vorteil, die Fahrgäste näher an deren eigentliche Ziele in Luxemburg heranführen zu können", heißt es weiter in der Stellungnahme aus dem Ministerium.

Unterdessen plädiert Landrat von Trier-Saarburg Günther Schartz in einem Schreiben an den für die Gestaltung und Finanzierung des Schienenpersonen-Nahverkehrs und der Regio-Buslinien zuständigen Zweckverband SPNV Nord dafür, möglichst frühzeitig einen Umstieg vom PKW auf die Bahn zu fördern. Dies gewinne auch vor dem Hintergrund der Planungen für den ÖPNV im Stadtgebiet von Luxemburg eine immer gewichtigere Rolle. "Dort denkt man darüber nach, die Stadtteile Luxemburgs über eine Stadtbahn und verbesserte Bus- und Bahnverbindungen intensiver zu vernetzen", so Schartz.

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