Sanfte Kuschelbären

THOMM. Vor rund zwölf Jahren kamen Conny und Erich Weis auf den Hund. Nicht auf einen "normalen", nein, es sollte schon etwas "Größeres" sein. Heute hat das Ehepaar, teilweise aus eigener Zucht, insgesamt acht prächtige Neufundländer.

Mit markigem Hundegebell wird der Besucher beim Neuhinkelhaus begrüßt. Acht riesige Hunde, sie sehen eher aus wie kleine Bären, hecheln hinter dem mannshohen Zaun hin und her. "Die tun nichts und freuen sich auf Besuch", ruft Besitzerin Conny Weis von der Haustüre aus. Auf Anhieb ist das angesichts der großen Zähne, der muskulösen Körper und der ausgeprägten Pfoten nicht zu glauben. Die Kraftpakete mit bis zu 65 Kilogramm jagen auf den Besucher zu, als würden sie ihn im nächsten Moment "über den Haufen rennen". Doch sie stoppen vorher ab und traben wieder davon. Schlimme Momente, die bei so manchem Mitbürger zu Herzaussetzern führen könnten. Mit elf Jahren ist "Filou" (Allstar von Berlingsen) der Großvater in der Runde. Behäbig und ruhig tappst er durch den Zwinger. Tief und knarrend hört sich sein Bellen an. Nach wenigen Minuten legen sich die Hunde, wie von Conny Weis vorausgesagt, und geben Ruhe. Der Wunsch nach einem kinderlieben Familienhund mit gutem Charakter und der Ratschlag von Bekannten brachte Familie Weis 1994 mit Charly den ersten Neufundländer. Er zeigte sich, wie alle anderen Nachkommen auch, sehr gelassen und friedfertig. Die Hundehalterin ruft die einzelnen Hunde mit Namen. Mit Filou sind es zwei mit braunem und sechs mit schwarzem Fell. Für den Außenstehenden sehen alle gleich aus. "Die erkenne ich am Gesicht", sagt Conny Weis. Wegen der dunklen Fellfarbe und der imposanten Größe wirken die Neufundländer erst einmal abschreckend. Wenn man aber die anfängliche Angst und Zurückhaltung überwunden hat und sich näher an sie herantraut, merkt man, dass die Hunde in Wirklichkeit großen Kuschelbären ähneln. Sie sind für jede Streicheleinheit zu haben. Die Neufundländer halten sich gern im Freien auf. Deshalb hat das Paar den großen Garten zum Spielen und Toben entsprechend hergerichtet. Allerdings leben die Hunde auch mit im Haus, wo sie sich dann gern zu Füßen ihrer Familie, gelegentlich auch auf der Couch, niederlassen und die nötigen Schmuseeinheiten erhalten. Conny Weis: "Unsere Hunde halten sich immer da auf, wo wir gerade sind, also abends auf jeden Fall im Wohnzimmer." Der Bewegungsdrang der Neufundländer ist nicht sehr ausgeprägt, deshalb genügt zweimal täglich ein Spaziergang von bis zu einer Stunde. "Wenn ich dann mit drei oder vier Hunden gleichzeitig an der Leine spazieren gehe, macht so mancher Wanderer einen weiten Bogen um uns", berichtet Erich Weis. Gleich darauf fügt er hinzu: "Doch dazu besteht überhaupt kein Grund. Die tun niemandem etwas." Die Fellpflege erfordert weniger Zeit als man annimmt. Alle zwei bis drei Tage reicht ein ausgiebiges Kämmen, dann sehen die Hunde immer sauber und schön aus. Die Kosten für einen Sack hochwertiges Trockenfutter liegen bei rund 50 Euro. Soviel benötigt ein ausgewachsener Neufundländer im Monat, hinzu kommen dann noch Kosten für die unverzichtbaren "Leckerlis" und mögliche ärztliche Behandlungen. Familie Weis hat ihre Welpen alle selbst erzogen. Sie lernen schnell die nötigen Kommandos wie "sitz", "Platz" und "komm". Ein zusätzliches Leckerli hilft dabei. Conny Weis: "Wer seinem Hund regelmäßig die nötige Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt, wird immer einen treuen Freund und Beschützer an seiner Seite haben, der seine Familie mit seiner Liebe überhäuft."

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