Schüler drücken Kreispolitik ihren Stempel auf

Schülerbeförderung, regenerative Energiequellen, Jugendarbeit - Gymnasiasten aus Konz, Saarburg und Hermeskeil setzen am Montag beim Jugendkreistag die Themen und gestalten Politik mit.

Die Idee, junge Leute durch Jugendparlamente für Politik zu begeistern und dadurch in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse einzubinden, ist nicht neu. Dass sie sich bisher nicht durchsetzen konnte, dafür sollte man nicht in erster Linie die Schuld bei den Jugendlichen suchen. Meistens sind solche Projekte daran gescheitert, dass die Sitzungen dilettantisch vorbereitet waren und deshalb unergiebig oder gar chaotisch verliefen. Oder, noch schlimmer: Die Jugend-Parlamente dienten den Initiatoren mehr als Alibi-Veranstaltung in Sachen Jugendförderung denn als ernsthafter Versuch, die Anliegen der jungen Generation zu erfahren und diese auch - wo es machbar und sinnvoll erscheint - in die Tat umzusetzen. Der anstehende Jugendkreistag hat allerdings gute Chancen, der erste in einer erfolgreichen Reihe zu werden. Das liegt nicht zuletzt an der professionellen Anleitung durch die Verwaltung, dem Engagement der Lehrer und den Vorkenntnissen der Jugendlichen. Diese interessieren sich für Politik, sonst hätten sie nicht Sozialkunde als Hauptfach gewählt.

Für manchen Schüler wird der Jugendkreistag nicht die Erfüllung seiner Träume sein. Der Krieg in Afghanistan lässt sich dadurch genau so wenig beenden wie die Atomstrom-Produktion in Cattenom.

Kreispolitik bedeutet, kleine Brötchen zu backen. Diese wichtige Lektion haben die Gymnasiasten schon gelernt.

a.follmann@volksfreund.de



Meinung

Gute Startbedingungen

Die Idee, junge Leute durch Jugendparlamente für Politik zu begeistern und dadurch in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse einzubinden, ist nicht neu. Dass sie sich bisher nicht durchsetzen konnte, dafür sollte man nicht in erster Linie die Schuld bei den Jugendlichen suchen. Meistens sind solche Projekte daran gescheitert, dass die Sitzungen dilettantisch vorbereitet waren und deshalb unergiebig oder gar chaotisch verliefen. Oder, noch schlimmer: Die Jugend-Parlamente dienten den Initiatoren mehr als Alibi-Veranstaltung in Sachen Jugendförderung denn als ernsthafter Versuch, die Anliegen der jungen Generation zu erfahren und diese auch - wo es machbar und sinnvoll erscheint - in die Tat umzusetzen. Der anstehende Jugendkreistag hat allerdings gute Chancen, der erste in einer erfolgreichen Reihe zu werden. Das liegt nicht zuletzt an der professionellen Anleitung durch die Verwaltung, dem Engagement der Lehrer und den Vorkenntnissen der Jugendlichen. Diese interessieren sich für Politik, sonst hätten sie nicht Sozialkunde als Hauptfach gewählt. Für manchen Schüler wird der Jugendkreistag nicht die Erfüllung seiner Träume sein. Der Krieg in Afghanistan lässt sich dadurch genau so wenig beenden wie die Atomstrom-Produktion in Cattenom. Kreispolitik bedeutet, kleine Brötchen zu backen. Diese wichtige Lektion haben die Gymnasiasten schon gelernt. a.follmann@volksfreund.deExtra Anträge beim Jugendkreistag Ländliche Jugendarbeit: Der Antrag des Gymnasiums Saarburg hat das Ziel, die dörfliche Jugendarbeit auszubauen. Förderung regenerativer Energiequellen: Die Fraktion "Gymnasium Hermeskeil" verfolgt eine stärkere Nutzung von Wind- und Wasserkraft. Bahnverbindung Obermosel/Luxemburg: Die Konzer Gymnasiasten wollen auf die Bahn einwirken, dass der Rückbau eines Gleises am Tunnel Nittel zurückgenommen und der Grenzverkehr zu Luxemburg verbessert wird. Schülerbeförderung: Konzer Schüler haben dieses Thema auf die Tagesordnung des Jugendkreistags gesetzt. (alf)

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